Symptome

Saures Aufstoßen und Erbrechen: was tun?

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Saures Aufstoßen und Erbrechen sind typische Symptome verschiedener Magen-Darm-Erkrankungen. Beide Symptome können dabei sowohl bei banalen und ungefährlichen Erkrankungen auftreten als auch Zeichen schwerwiegender Krankheitsbilder sein, die zwangsläufig einer ärztlichen Behandlung bedürfen. Um zu unterscheiden, welche Grunderkrankung nun vorliegt, ist zunächst die Beachtung verschiedener Begleitsymptome wichtig. So können viele Erkrankungen bereits im ärztlichen Gespräch (Anamnese) relativ verlässlich diagnostiziert werden.

Im folgenden Text werden die wichtigsten Erkrankungen vorgestellt, bei denen saures Aufstoßen und Erbrechen typische Symptome sind.


Saures Aufstoßen und Erbrechen: Wie hängt das zusammen?

Insbesondere Erbrechen ist typisches Symptom von Magen-Darm-Infektionen. Zwischenzeitlich kann es dabei auch immer zu saurem Aufstoßen kommen. Auch Durchfälle, Übelkeit und allgemeines Krankheitsgefühl sind weitere Symptome.

Ursache für eine Magen-Darm-Infektion (Gastroenteritis) sind meist Bakterien, die über den Mund aufgenommen werden. Oftmals erfolgt eine Infektion über kontaminierte ungekochte Lebensmittel. Zu nennen sind dabei insbesondere Obst, Salat und Rohgemüse. So wurden beispielsweise bei der EHEC-Epidemie im Jahre 2011 die auslösenden Bakterien über Sprossengemüse verbreitet [1].

Typisch ist oftmals auch eine Reiseanamnese. Aufgrund der besseren Vermehrung von Bakterien bei Wärme und den schlechten hygienischen Bedingungen treten Magen-Darm-Infektionen bei Tropenreisenden stark gehäuft auf [2].

In selteneren Fällen können auch Viren Auslöser der Beschwerden sein. Hier ist insbesondere das Norovirus zu nennen, das hochansteckend ist und insbesondere in der kalten Jahreszeit epidemieartig auftritt [3].

Eine ähnliche Symptomatik weist eine Lebensmittelvergiftung auf. Auch hier sind Bakterien ursächlich. Allerdings kommt es nicht direkt durch die aufgenommenen Bakterien zu Beschwerden, sondern durch die zuvor produzierten Bakteriengifte, die sich in der verdorbenen Nahrung angesammelt haben. Da diese Toxine meistens hitzestabil sind, hilft auch ein Abkochen der verdorbenen Nahrung nicht, da dadurch lediglich die Bakterien selbst abgetötet werden. Typisch ist ein Beschwerdebeginn innerhalb weniger Stunden nach Verzehr der verdorbenen Nahrung mit heftigem Erbrechen und Übelkeit. Die Symptome halten selten länger als einen Tag. Bei den betroffenen Nahrungsmitteln handelt es sich meistens um Fleisch, Fisch oder Milchprodukte [4].

Auch die gastroösophageale Refluxkranheit, von der ca. 20 % der deutschen Bevölkerung betroffen sind, kann zu saurem Aufstoßen und Erbrechen führen [5]. Zu beachten ist allerdings, dass Erbrechen nur in selteneren Fällen auftritt. Typischer ist Sodbrennen, also ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein. Ursache ist meist eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels, wodurch es zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kommt. Dies führt dort zu einer schmerzhaften Schleimhautschädigung.

Eine Schleimhautschädigung im Magen kann ebenfalls durch einen Überschuss an Magensäure ausgelöst werden. Man spricht dabei von einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder einem Magengeschwür (Ulcus), wenn die Läsion bis in die Muskelzellschicht reicht. Ursächlich dafür kann beispielsweise ein Magensäureüberschuss durch einen Tumor sein (Zollinger-Ellison-Syndrom). Häufiger ist eine Infektion mit dem schleimhautschädigenden Bakterium Helicobacter pylori [6]. Auch die dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln wie Aspirin kann ursächlich sein.

Typisch sind neben saurem Aufstoßen und Erbrechen stechende Magenschmerzen und Übelkeit [7].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Eine Magen-Darm-Infektion und Lebensmittelvergiftung werden meist nur symptomatisch behandelt, da sie in der Regel von alleine abklingen. Dazu zählt insbesondere bei älteren Patienten die Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr. Ergänzend dazu können Medikamente gegen Übelkeit verabreicht werden.

Standardmedikamente zur Behandlung der Refluxkrankheit, der Magenschleimhautentzündung und des Magengeschwürs sind sogenannte Protonenpumpenhemmer wie beispielsweise Pantoprazol, Omeprazol oder Rabeprazol [8]. Sie unterdrücken die Säureproduktion der Magenzellen und behandeln so einen Säureüberschuss. Liegt eine Infektion mit Helicobacter pylori vor, werden üblicherweise zusätzlich verschiedene Antibiotika miteinander kombiniert [9].

Bei der Refluxkrankheit sind auch präventive Verhaltensweisen entscheidend. So sollte auf besonders fettige und besonders süße Nahrungsmittel verzichtet werden, da sie die Spannung des Speiseröhrenschließmuskels herabsetzen.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Akute gesundheitliche Risiken bestehen vor allem beim Magengeschwür. Hier kann es zu potenziell lebensbedrohlichen Magen-Darm-Blutungen oder einem Durchbruch in die Bauchhöhle kommen. Bei einer Infektion mit Helicobacter pylori besteht auch die Gefahr zur Entstehung von Magenkrebs [10].

Bei Lebensmittelvergiftungen oder Magen-Darm-Infektionen besteht das Risiko eines gefährlichen Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlustes.



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