Sodbrennen und Atemnot: Symptome (Diagnose)

210 Kopf Hals Magen 01

Sodbrennen und Atemnot sind zwei Symptome die intuitiv nicht miteinander in Verbindung zu stehen scheinen. Oftmals haben Betroffene auch einen langen Leidensweg hinter sich bis von ärztlicher Seite die richtige Diagnose gestellt wurde. Im Rahmen einer gastroösophagealen Refluxkrankheit oder laryngopharyngealen Refluxkrankheit kann die Magensäure über die Speiseröhre hinaus bis in den Rachenraum aufsteigen. Als Folge wird häufig über allgemeine Symptome wie Reizhusten, Schleim im Hals, Heiserkeit oder ein Engegefühl geklagt. Doch auch Atemnot kann durch die Säureschäden im Rachenraum in einigen Fällen entstehen. Der folgende Text wird die typischen Symptome und die Diagnostik der zugrundeliegenden Krankheiten erläutern[1][5].


Sodbrennen und Atemnot
Ursache 1: Gastroösophageale Refluxkrankheit mit extraösophagealer Manifestation
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Sodbrennen, Schleim im Hals, Reizhusten
Selbstdiagnose möglich?
Ja, aber schwierig
Ab wann zum Arzt?
Bei regelmäßigen Sodbrennbeschwerden und prinzipiell bei Auftreten von Atemnot [1]
Symptome

Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit steigt die Magensäure in die Speiseröhre auf, wodurch der Betroffene das Hauptsymptom Sodbrennen sowie Schmerzen hinter dem Brustbein verspürt. Auch Beschwerden im Rachenraum, wie ein ständig verschleimter Hals, bitterer Geschmack im Mund, ein Engegefühl und Reizhusten, können hinzukommen. Hierdurch wird eine vorbestehende chronische obstruktive Lungenerkrankung oder ein Asthma bronchiale verschlimmert, was zu Atemnot führen kann. Eine Kehlkopfentzündung kann ebenfalls Luftnot verursachen. In schweren Fällen tritt Sodbrennen mehrmals täglich, besonders in der Nacht oder nach den Mahlzeiten auf. Bücken, Pressen, Anstrengungen, Stress, bestimmte Nahrungs- und Arzneimittel lösen die Beschwerden ebenfalls aus. Die Atemnot kann schleichend durch eine kontinuierliche Reizung entstehen. Die typischen Symptome der Refluxkrankheit können durch das Hauptsymptom Sodbrennen leicht selbst erkannt werden, die Zuordnung der Atemnot fällt hingegen schwer [1].

Diagnose

Die Diagnosestellung richtet sich sehr nach der führenden Beschwerde. Regelmäßiges Sodbrennen als Hauptsymptom der Refluxkrankheit lässt sich sehr eindeutig zuordnen. Ein Refluxtagebuch kann die Auslöser identifizieren und die Häufigkeit dokumentieren. Auch wenn die Krankheit durch eine Umstellung der Lebens- und Essgewohnheiten in einigen Fällen behandelbar ist, sollte ein Facharzt aufgesucht werden. Dieser führt eine fachspezifische Untersuchung des Mund- und Rachenraumes durch, um einen Überblick zu gewinnen. War die Untersuchung nicht eindeutig, kann eine 24h-pH-Metrie mehr Aufschluss geben. Hierbei werden durch einen dünnen Schlauch mit Messkontakten für 24 Stunden alle Refluxereignisse registriert. Bei starken Beschwerden kann auch eine Spiegelung der Speiseröhre und des Magens nötig sein.

Wenn den Betroffenen das Leitsymptom Atemnot zum Arzt führt, wird zuerst dieser Beschwerde auf den Grund gegangen. Denn auch ein Herzinfarkt, eine Lungenerkrankung oder Blutarmut können Luftnot verursachen. Sobald die akuten Ereignisse ausgeschlossen sind, werden die oben bereits beschriebenen diagnostischen Maßnahmen ergriffen. Diese können den Ursprung der Atemnot als Folge der Refluxkrankheit identifizieren, sofern an diesen Zusammenhang gedacht wird [1]!

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Sodbrennen und Atemnot
Ursache 2: Laryngopharyngealer Reflux
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Trockener Reizhusten, Heiserkeit, Schleim im Hals
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Bei anhaltenden Beschwerden in Mund- und Rachenraum und prinzipiell bei Atemnot[2]
Symptome

Beim laryngopharyngealen Reflux steigt die Magensäure in kleinen Mengen gasförmig auf. Deshalb verspürt nur jeder Dritte Sodbrennen. Im Vordergrund stehen hier eher untypischen Beschwerden im Mund- und Rachenraum. Symptome wie trockener Reizhusten, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Trockenheitsgefühl, Brennen, Schleim und ein Engegefühl im Hals werden von vielen Betroffenen geschildert. Bereits 4 Refluxereignisse reichen aus, um eine Kehlkopfentzündung hervorzurufen [2]. Die ständige Reizung des Mund- und Rachenraumes macht es Erkältungsviren leichter, sich einzunisten. Auch vorbestehende Lungenerkrankungen können sich verschlimmern. Als Folge entsteht eine Atemnot[1].

Diagnose

Umgangssprachlich wird die laryngopharyngeale Refluxkrankheit als „stiller Reflux“ bezeichnet, da nicht das Sodbrennen, sondern untypische Beschwerden im Mund- und Rachenraum vordergründig sind. Daher ist die Selbstdiagnose erschwert. Der Arzt wird eine Untersuchung des Mundraumes durchführen und gegebenenfalls weiterführende Diagnostik wie die 24h-pH-Metrie oder eine Spiegelung des oberen Verdauungstraktes veranlassen. Bei Atemnot als Leitsymptom erfolgt die bereits im oberen Abschnitt beschriebene Diagnostik [4].

Diagnose der sonstigen Ursachen

Das Verschlucken von Magensaft in die Atemwege stellt einen Notfall dar, da eine Lungenentzündung entstehen kann. Ein Röntgen des Brustkorbes, eine Blut- und Blutgasuntersuchung können weiteren Aufschluss geben. Komplikationen beider Refluxkrankheiten wie Verengungen, Umbauvorgänge, Geschwüre, gutartige Wucherungen und Tumore können durch bildgebende Verfahren schnell gesehen werden. Tritt die Atemnot unabhängig vom Sodbrennen auf, müssen viele andere Krankheiten ausgeschlossen werden [1].



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