Alternativmedizin
"Schüssler-Salz Nr. 9" gegen Sodbrennen: Hilft das?
Bei Auftreten von Sodbrennen wird bisweilen die Einnahme des Schüßler-Salzes Nr. 9 empfohlen, das auch unter der Bezeichnung Natrium phosphoricum bekannt ist. Es zählt zu den Arzneimitteln der biochemischen Lehre nach Dr. Schüßler. Auch wenn seine Wirkung bis heute nicht wissenschaftlich bewiesen wurde, kann der Einsatz des Schüßler-Salzes bei Sodbrennen hilfreich sein. Im Folgenden ist zu lesen, welches Wirkprinzip hinter dem Mittel steht und was bei der Anwendung zu beachten ist.
Inhaltsstoff und Wirkprinzip
Das Schüßler-Salz Nr. 9 wird aus der chemischen Verbindung Natriumphosphat hergestellt. Natriumphosphat ist ein Salz, das beim Aufeinandertreffen von Phosphorsäure und Natronlauge entsteht. Reines Natriumphosphat weist ätzende Eigenschaften auf. In geringen Dosierungen wird es wie andere Phosphatverbindungen von der Lebensmittelindustrie als Säureregulator und Festigungsmittel eingesetzt [1].
Natriumphosphat dient als Ausgangsstoff für die Herstellung des Schüßler-Salzes Nr. 9. Hierfür wird es einer schrittweisen Verdünnung im Verhältnis 1:10 unterzogen. Ergebnisse dieser Verdünnungsschritte sind die sogenannten Potenzen des Schüßler-Salzes: Eine dreimalige Wiederholung der Verdünnung führt zu der Potenz D3, eine sechsmalige zur Potenz D6 und eine zwölfmalige zur Potenz D12. Weitere Potenzen sind nicht üblich. Diese Herstellungsmethode wird auch als Potenzierung bezeichnet. Der Gründer der biochemischen Lehre, Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler, hat diese der Homöopathie entnommen. In den Potenzen D3, D6 und D12 ist der Ausgangsstoff Natriumphosphat nur mehr in Spuren nachweisbar. Seine Heilwirkung soll hingegen gemäß der biochemischen Lehre durch das Potenzieren vergrößert worden sein [2][3][4].
Eine biochemische Arznei ist laut der Lehre von Dr. Schüßler dann angezeigt, wenn die Beschwerden des Patienten den bekannten Mangelzuständen des Grundstoffes der Arznei entsprechen [2].
Zu den Mangelzuständen, die gemäß der biochemischen Lehre auf einen Einsatz des Schüßler-Salzes Nr. 9 hinweisen, zählen: Heißhunger auf Süßes, Müdigkeit, Neigung zu Akne, Krampfadern und Fettleibigkeit. Das Schüßler Salz Nr. 9 gilt als Regulator des körpereigenen Säurenhaushaltes: Das Mittel habe Einfluss auf Stoffwechsel der Harn-, Milch- und eben auch der Salzsäure, die für die sauren Eigenschaften des Magensaftes verantwortlich ist. Diese Annahmen führten zu einer Verwendung des Schüßler-Salzes bei säurebedingten Magenbeschwerden und Sodbrennen.
Wichtig für den Einsatz des Schüßler-Salzes Nr. 9 ist die Lokalisation des Sodbrennens: Seine Anwendung kann vor allem dann hilfreich sein, wenn die typischen brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein wahrgenommen werden. Brennende Schmerzen im Hals werden mit einem anderen biochemischen Mittel behandelt: Mit dem Schüßler-Salz Nr. 8.
Was bei der Anwendung zu beachten ist
Bewährt hat sich die Anwendung des Schüßler-Salzes Nr. 9 in Form von Tabletten. Die bei Sodbrennen empfohlene Potenz des Mittels ist D6. Bei akuten Beschwerden sollte alle drei bis fünf Minuten eine Tablette im Mund zergehen gelassen werden. Nebenwirkungen sind von der Anwendung nicht zu erwarten. Da die Tabletten Milchzucker enthalten, kann eine Überdosierung jedoch abführend wirken. Wer an einer Milchzuckerunverträglichkeit leidet, der sollte sich das Schüßler-Salz in der Darreichungsform Globuli besorgen. Diabetiker sollten darauf achten, dass 48 Tabletten eines Schüßler-Salzes einer Broteinheit (BE) entsprechen.
Generell sollte die Einnahme eines Schüßler-Salzes so lange erfolgen, bis eine dauerhafte Besserung eintritt.
Fazit
Die Behandlung mit Schüßler-Salzen stellt bei ernsthaften Beschwerden keinen Ersatz für schulmedizinische Diagnostik und Therapie dar. Wer an anhaltendem oder wiederkehrendem Sodbrennen leidet, der sollte einen Arzt konsultieren. Aufgrund der fehlenden Nebenwirkungen kann die Therapie eines Sodbrennens mit dem Schüßler-Salz Nr. 9 versucht werden. Besonders dann, wenn die Beschwerden mit einer Überproduktion von Magensäure und Heißhunger auf Süßigkeiten einhergehen und hinter dem Brustbein auftreten [2].
Quellenangaben
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„Trinatriumphosphat“, http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/001890.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0, 31.01.2016
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Thomas Feichtinger, Elisabeth Mandl, Susana Niedan-Feichtinger: Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler. Grundlagen, Materia medica, Repertorium, Haug Verlag, 4. Auflage, 2006, S. 13–16, 31–33, 86–89,138–141, 306–307, 323–330.
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Wacker: „Nr. 9: Natrium phosphoricum – das Stoffwechselsalz“,https://www.thieme.de/medias/sys_master/8804812947486/9783830422303_musterseite_68_69.pdf?mime=application%2Fpdf&realname=9783830422303_musterseite_68_69.pdf, 31.01.2016
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„Das ABC der Homöopathie“,https://www.dzvhae.de/dzvhae-presse/abc-der-homoeopathie/-1-571.html, 31.01.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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