Hausmittel

Kräuter gegen Sodbrennen: Welche helfen am besten?

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In Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen von Sodbrennen betroffen [1]. Häufig kann durch den richtigen Einsatz pflanzlicher Mittel eine Beschwerdelinderung erzielt werden. Experten raten in diesem Zusammenhang zur kombinierten Anwendung von Schleifenblume, Angelikawurzel, Pfefferminzblätter, Kamillenblüten, Kümmel, Mariendistelfrüchten, Melissenblättern, Süßholzwurzel und Schöllkraut [2]. Warum sich diese pflanzlichen Wirkstoffe am besten zur Therapie von Sodbrennen eignen, soll im folgenden Artikel genauer erläutert werden.


Wissenswertes zur Kräutermischung

Forscher haben eine genau definierte Kräutermischung entwickelt, die sich aus den folgenden Pflanzen zusammensetzt:

  • Schleifenblume (Iberis amara)
  • Angelikawurzel (Angelica archangelica radix)
  • Pfefferminzblätter (Mentha piperita folium)
  • Kamillenblüten (Matricaria chamomilla flos)
  • Kümmel (Carum carvi)
  • Mariendistelfrüchten (Silybum marianum, Cardui mariae fructus)
  • Melissenblättern (Melissa officinalis folium)
  • Süßholzwurzel (Liquiritiae radix)
  • Schöllkraut (Chelidonium majus)

Die fertige Zusammenstellung ist unter dem Wirkstoffnamen STW 5 bekannt und wurde bereits in vielfachen Studien auf ihre Wirksamkeit getestet. Mehrfach konnte hierdurch eine schmerzlinderndeund entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen werden. Darüber hinaus beobachteten Forscher eine verbesserte Magendarmpassage und das verminderte Auftreten von Magensäurerückfluss in die Speiseröhre. In weiteren Studien ließ sich sogar nachweisen, dass Schleimhautschädigungen, die durch langanhaltendes Sodbrennen hervorgerufen werden können, abheilten [2][3][4][5].

Die Kräutermischung ist rezeptfrei in der Apotheke in Form von Tropfen erhältlich. Ihre Wirksamkeit konnte nachgewiesen werden, weshalb dieses pflanzliche Mittel eine effektive Alternative zu den üblichen Medikamenten darstellt. Darüber hinaus gilt die Anwendung als sicher und nebenwirkungsarm [6].

Die pflanzlichen Inhaltsstoffe im Detail

Schleifenblume (Iberis amara)
Die Schleifenblume enthält in ihren weißlichen Blüten viele Bitterstoffe, wobei Cucurbitacine den Hauptbestandteil hiervon ausmachen [7]. Diese gehören zur Gruppe der Triterpene, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen und zum Schutz der Pflanze produziert werden. Cucurbitacine wirken unter anderem besonders entzündungshemmend und verdauungsfördernd [8].

Angelikawurzel (Angelica archangelica radix)
Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Angelikawurzel gehören die Sesquiterpene [7]. Diese Bitterstoffe bilden jedoch eine eigenständige Gruppe der Terpene. Sesquiterpene besitzen bedeutende wachstumsregulierende Eigenschaften [8].

Pfefferminzblätter (Mentha piperita folium)
Die Blätter der Pfefferminzpflanze sind länglich-elliptisch geformt und am Rand typischerweise gezähnt. In ihnen sind die wertvollen Wirkstoffe enthalten, zu welchem hauptsächlich Bitterstoffe, aber auch Flavonoide zählen [7]. Letztere gehören ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen und wirken schmerzlindernd sowie stark entzündungshemmend [8].

Kamillenblüten (Matricaria chamomilla flos)
Ihre vielseitige Wirksamkeit hat die Kamillenpflanze ihrem hohen Gehalt an Flavonoiden undätherischem Öl zu verdanken. Das Öl setzt sich aus Chamazuele und Alpha-Bisabolol zusammen [7] und wirkt beruhigend. Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff ist das reichlich enthaltende Cumarin, das krampflösend und unterstützend auf das Abwehrsystem wirkt [8].

Kümmel (Carum carvi)
In der Kümmelpflanze ist ein hoher Gehalt an Carvon enthalten, das den Hauptbestandteil des ätherischen Öls ausmacht. Carvon wirkt krampflösend, verdauungs- und durchblutungsfördernd [8].

Mariendistelfrüchten (Silybum marianum, Cardui mariae fructus)
In der purpurroten Blüte der Mariendistel sind zahlreiche Flavonoide zu finden. Sie bilden einen Wirkstoffkomplex, der als Silymarin bezeichnet wird. Die Mariendistel wirkt hierdurch nicht nur schmerz- und entzündungslindernd bei Sodbrennen, sondern auch schützend auf die Leber [7].

Melissenblättern (Melissa officinalis folium)
Die Blätter der Melissenpflanze beinhalten das ätherische Melissenöl, das reich an Citronellal, Citral und Caryophyllen ist. Hierdurch entfaltet sie ihre beruhigende und reizlindernde Wirkung. Die Heilpflanze zeichnet sich zudem durch einen hohen Gehalt an Gerbstoffen aus [7]. Diese wirken besonders fördernd auf den Heilungsprozess von Schleimhautdefekten [8].

Süßholzwurzel (Liquiritiae radix)
In den zahlreichen Wurzelausläufern der Süßholzwurzel ist der Wirkstoff Glycyrrhizin enthalten, der 50-mal süßer als Zucker ist. Es konnte hierdurch ein schleimhautschützender und schleimhautheilender Effekt nachgewiesen werden. Demzufolge beschleunigt die Süßholzwurzel das Abheilen von Defekten im Magen und der Speiseröhre, die durch langanhaltendes Sodbrennen hervorgerufen werden können [8].

Schöllkraut (Chelidonium majus)
Das Schöllkraut enthält sowohl in seinen Blättern, Blüten als auch Früchten einen gelben Milchsaft. Dieser setzt sich aus verschiedenen Alkaloiden zusammen, die mit den Opiumalkaloiden verwandt sind. [7]. Alkaloide sind Verbindungen aus mehreren Stickstoffatomen. Sie können äußerst giftig sein und sollten daher nicht als selbstständig hergestelltes Hausmittel verwendet werden. Ihre Wirkung ist vielseitig, wobei eine schmerzlindernde und krampflösende Wirkung im Vordergrund steht [8].



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