Hausmittel

Zwieback gegen Sodbrennen

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Zwieback ist ein altes, gut bewährtes Hausmittel gegen Sodbrennen. Schon in medizinischen Journalen aus dem 19. Jahrhundert wird eine Zwieback-Diät zur Behandlung des unangenehmen Brennens hinter dem Brustbein empfohlen. Generell gilt das zweifach gebackene Brot, das bereits die alten Römer zur Ernährung ihrer Truppen herstellten, als besonders gut verträgliche Schonkost [1]. Für die Wirkung des Hausmittels gibt es allerdings bisher keine medizinischen Belege [2].


Wie und warum hilft Zwieback bei Sodbrennen?

Sodbrennen ist das Hauptsymptom eines gastroösophagealen Refluxes. Dabei fließt der saure Mageninhalt in die Speiseröhrezurück (Reflux) und verursacht das unangenehme Brennen, das bis in den Oberbauch ausstrahlen kann. Zu den Symptomen gehören außerdem ein Druck- und Völlegefühl, Luftaufstoßen,Schluckbeschwerden und Aufstoßen von Mageninhalt. Weitere Beschwerden sind ein salziger oder saurer Geschmack im Mund,morgendlicher Reizhusten, Heiserkeit und manchmal auch das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben [2]. Kommt es mindestens zweimal die Woche zu einem solchen Reflux, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Etwa 14 bis 20 % der Bevölkerung der westlichen Industrieländer leiden an dieser Erkrankung [3]. Sodbrennen kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehört beispielsweise eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels, sodass der Mageninhalt ungehindert in die Speiseröhre zurückfließen kann. Auch verschiedene Grunderkrankungen können zu häufigen Refluxbeschwerden führen [2].

Viele Hausmittel, die empfohlen werden, um die Beschwerden zu lindern, wirken, indem sie überschüssige Magensäure binden. Dazu gehört auch Zwieback. Es besteht in der Regel aus Weizenmehl, Butter, Eiern, Milch, Zucker, Salz und Hefe. Zur Herstellung wird zunächst der Teig wie Brot gebacken, dann noch einmal in Scheiben geschnitten. Anschließend wird der Zwieback geröstet, um ihn zu trocknen und besonders lange haltbar zu machen [4]. Wird Zwieback zur Linderung von Sodbrennen verzehrt, soll das stärkehaltige Mehl dafür sorgen, dass die Magensäure gebunden und reduziert wird. Einen medizinischen Beleg für die Wirkung dieses Hausmittels gibt es jedoch nicht [2]. Darüber hinaus enthält Zwieback einen gewissen Anteil Fett und Zucker, die wiederum einen Säurereflux auslösen können. Die Hefe, die als Backtriebmittel verwendet wird, birgt allerdings keine Gesundheitsrisiken. Hefepilze produzieren zwar Kohlendioxid, das wiederum den Magen reizt, sie werden aber durch den Backvorgang abgetötet und damit unschädlich gemacht [2][3].

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Wer Zwieback essen möchte, um Sodbrennen zu lindern, sollte zunächst nur geringe Mengen des zweifach gerösteten, süßen Brotes zu sich nehmen. Somit kann festgestellt werden, ob sich eine Verbesserung oder Verschlechterung des Gesundheitszustandes einstellt. Falls das Hausmittel wirken sollte, gibt es keine Anwendungseinschränkungen. Wie bei jedem Nahrungsmittel gilt allerdings auch hier: Wer über den Hunger isst, reizt seinen Magen zusätzlich. Sollte das Essen von Zwieback nicht zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beitragen, können andere Hausmittel mit säurebindender Wirkung ausprobiert werde. Dazu zählen beispielsweise Bananen, Weißbrot, Milch oder Nüsse. Darüber hinaus ist es ratsam, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten. Es empfiehlt sich, wenige große Mahlzeiten durch viele kleine Mahlzeiten, die über den Tag verteilt eingenommen werden, zu ersetzen. Die letzte Mahlzeit sollte außerdem nicht erst kurz vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Beim Schlafen kann der Oberkörper etwas erhöht gelagert werden, um die Symptome zu lindern [2].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Der Genuss von Zwieback birgt generell kaum Gesundheitsrisiken. Sollten die enthaltenen Zutaten wie Fett und Zucker zur Verschlechterung des Zustandes führen, empfiehlt es sich, in Zukunft auf Zwieback zu verzichten. Treten die Symptome trotz Selbstbehandlung wiederholt über einen längeren Zeitraum hinweg auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Eine gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) kann langfristig zu Schäden an der Speiseröhrenschleimhaut und im schlimmsten Fall sogar zur Entstehung eines Speiseröhrenkarzinoms führen [2][3]. Deshalb darf häufiges Sodbrennen nicht auf die leichte Schulter genommen werden.



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