Behandlung

Sodbrennen dauerhaft loswerden: Was kann man tun?

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Als Sodbrennen wird ein, häufig nach dem Essen oder im Liegen verstärkter, brennender Schmerz in der Brust bezeichnet [5]. Es entsteht, wenn der saure Magensaft aus dem Magen zurück in die Speiseröhre fließt (Reflux) und diese angreift. Einem häufig auftretenden Sodbrennen kann eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) zugrunde liegen, die sich durch eine Funktionsschwäche des Speiseröhrenschließmuskels auszeichnet [1]. Sodbrennen stellt einsehr häufiges Symptom dar und gibt in der Regel keinen Anlass zur Beunruhigung [5]. Viele Patienten können das unangenehme Brennen mit Hausmitteln, kleinen Lebensstiländerungen und freiverkäuflichen Medikamenten kontrollieren [5]. Tritt das Sodbrennen häufiger auf, besteht der Verdacht auf eine Refluxkrankheit, die dann auch ärztlich behandelt werden sollte [1]. Zur Option stehen einige stärkere Medikamente und eventuell schlussendlich eine Operation [2].


Was sollte allgemein beachtet werden?

Die Therapie bei Sodbrennen ist vor allem eine symptomatische, das heißt, sie unterdrückt die Symptome, behebt aber nicht die Ursache. Eine Ausnahme bilden einige Änderungen des Lebensstils. So hilft es vielen Betroffenen mit Übergewicht abzunehmen und Raucher sollten versuchen mit dem Rauchen aufzuhören [1][3][4]. Auch empfehlen sich kleinere, fettarme Mahlzeiten über den Tag verteilt und nicht zu spät abends [1]. Tritt das Sodbrennen vor allem nachts auf, können Betroffene das Kopfende ihres Bettes leicht erhöhen, um so den Rückfluss der Magensäure zu erschweren [3]. Nicht zuletzt stehen einige Nahrungsmittel in Verdacht, Sodbrennen zu verstärken. Dazu zählen beispielsweise Kaffee und Alkohol, aber auch sehr fettreiches Essen [1][3]. Diese kleinen Änderungen des Lebensstils sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen und können einen wichtigen Beitrag leisten, Sodbrennen dauerhaft loszuwerden [1][4].
Medizinisch behandlungsbedürftig ist vor allem die Refluxkrankheit, bei der es gehäuft zum Rückfluss von Magensäure kommt. Dies kann mit der Zeit zu gefährlichen Veränderungen der Speiseröhre oder zu Magengeschwüren führen [1]. Gelegentliches Sodbrennen klingt in der Regel nach einiger Zeit von selbst wieder ab [5].

Welche Hausmittel eignen sich zur Behandlung?

Kaugummi

Durch regelmäßiges Kauen von Kaugummi wird die Speichelproduktion angeregt. Dies kann einerseits die Magensäure etwas abpuffern [8] und unterstützt andererseits die Selbstreinigungsfunktion der Speiseröhre [8]. Es empfehlen sich vor allem zuckerfreie Kaugummis mit dem Inhaltsstoff Xylit, welcher das Kariesrisiko vermindert. Bei häufigerem Sodbrennen kommt diesem Hausmittel allerdings nur eine ergänzende Funktion zu.

Natron

Natron ist ein basisches Salz, das häufig als Backtriebmittel in der Küche Verwendung findet. Durch seine basische Wirkung kann es einen Teil der Magensäure neutralisieren und diese somit weniger schädlich für die Schleimhaut der Speiseröhre machen [7]. Als Medikamente wirken Bullrich® Salz, Gaviscon Dual® oder Kaiser Natron® ähnlich, wobei Natron die preiswertere Alternative darstellt [7]. Es wird mit einem Glas Wasser nach den Mahlzeiten eingenommen, um die Beschwerden zu lindern. Seine Wirkung tritt sehr schnell ein, allerdings wird es nur bei leichten Formen von Sodbrennen empfohlen; es stellt in der Regel keine dauerhafte Lösung dar [7].

Welche alternativmedizinischen Produkte eignen sich zur Behandlung?

Homöopathie

Auch die Homöopathie sieht die Ursache in einer unausgewogenen Ernährung und falscher Lebensführung, die einen schlechten Einfluss auf das Säure-Basen-Gleichgewicht haben [6]. Es gibt eine Reihe von Mitteln, die einen positiven Effekt auf die Entzündung der Magenschleimhaut und Übersäuerung haben können. Dazu zählen Capsicum annuum, Robinia pseudoacacia und Iris versicolor [6]. Da die Behandlung sehr individuell ist, sollte sie bestenfalls mit einem Experten abgestimmt werden.

Schüßler-Salze

Das Schüßler-Salz Nummer 9, Natrium phosphricum, wird häufig in der Potenz D6 [9] als Neutralisationsmittel bei Beschwerden aufgrund eines Säureüberschusses eingesetzt [9]. In Kombination mit Kalium chloratum (Salz Nummer 4) wird es als hilfreich bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündung angesehen [9]. Eine Therapie dauert zwei bis vier Wochen [9].

Bachblüten

Eine Therapie mit Bachblüten kann begleitend erfolgen [10]. Sie zielt besonders auf den psychischen Hintergrund ab. Organbezogen wird dem Magen Bachblüte Nummer 3, Beech, zugeordnet [10]. Allerdings kann sich auch Bachblüte Nummer 6, Cherry Plum, als sinnvoll erweisen [10], da sie hilft, innere Anspannung zu lösen und so Ursachen für das Sodbrennen reduzieren.

Welche schulmedizinischen Produkte eigen sich zur Behandlung?

Antiazida

Antiazida, wie Maloxaan®, Talcid® und Riopan®, können aufgrund ihrer basischen Eigenschaften einen Teil der Magensäure binden und so eine schnelle Linderung der Beschwerden herbeiführen [4]. Dazu werden sie immer nach einer Mahlzeit eingenommen. Allerdings ist die Wirkdauer sehr beschränkt. Sie werden lediglich bei leichten Beschwerden empfohlen, da sie alleine die entzündete Speiseröhrenschleimhaut nicht zu heilen vermögen [1][4]. Die meisten Antiazida sind freiverkäuflich in der Apotheke oder sogar im Drogeriemarkt erhältlich.

Protonenpumpenhemmer

Diese Medikamente gelten als das Mittel der Wahl zur Behandlung von Sodbrennen und gastroösophagealem Reflux [1][4]. Sie wirken durch eine Hemmung der Zellen in der Magenschleimhaut, welche die Magensäure produzieren [1]. Somit wirkt der Magensaft auch bei Rückfluss in die Speiseröhre nicht mehr so aggressiv und verursacht kein Sodbrennen. Damit sind sie äußert wirksam, können die Magensäureproduktion komplett unterdrücken und somit helfen, das Sodbrennen dauerhaft loszuwerden [1]. Die Einnahme der Tabletten erfolgt nur einmal morgens vor dem Frühstück und sie können über einen längeren Zeitraum hinweg angewendet werden[1].
Typische Wirkstoffe aus dieser Medikamentengruppe heißen Pantoprazol, Omeprazol oder Esomeprazol [1]. Allerdings sind viele Tabletten mit diesen Wirkstoffen nur auf Rezept erhältlich. Eine Ausnahme bildet jedoch Pantoprazol (Pantozol®, Pantoprazol HEXAL®, Gastrozol®), das in reduzierter Dosierung (20 mg) freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich ist.

Welche ärztlichen Behandlungen eigenen sich zur Behandlung?

Die meisten Fälle von Sodbrennen lassen sich gut medikamentös kontrollieren [2]. Sehr selten, wenn die medikamentöse Therapie nicht erfolgreich ist oder die Betroffenen die lebenslange Einnahme von Medikamenten ablehnen, kann eine Operation in Frage kommen [2].

Fundoplicatio nach Nissen

Eine Antireflux-Operation des Magens, auch Fundoplicatio genannt, stellt das letzte Mittel gegen therapieresistente Refluxbeschwerden dar [2]. Bei der Operation wird eine Schlinge aus dem oberen Teil des Magens gebildet und um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt, sodass diese Stelle nun verengt ist [2]. Damit wird versucht, wieder eine effektive Antireflux-Barriere zu schaffen, die somit die Funktion des Schließmuskels unterstützt beziehungsweise ersetzt [2].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Auch wenn gelegentliches Sodbrennen kein Anlass zur Beunruhigung ist, sollte unter bestimmten Umständen ein Arztbesuch erfolgen [5]. Dies gilt, wenn das Sodbrennen häufiger als zweimal pro Woche auftritt oder die Symptome trotz Behandlung mit freiverkäuflichen Medikamenten nach zwei Wochen weiterbestehen. Warnzeichen sind zudem Probleme beim Schlucken oder ein ungewollter starker Gewichtsverlust. Auch anhaltende Übelkeit und Erbrechen sind Grund für einen Arzttermin [5].

Sofortige Hilfe sollte aufgesucht werden, wenn der Brustschmerz sehr stark ist, in die Schulter oder Arme ausstrahlt und von einem Druckgefühl in der Brust begleitet wird. Dies können Anzeichen für einen Herzinfarkt sein [5].



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