Hausmittel

Mandeln gegen Sodbrennen (Schwangerschaft)

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Knapp 75 % der Schwangeren haben, verstärkt gegen Ende der Schwangerschaft, Probleme mit Sodbrennen [1]. Grund hierfür ist die abnehmende Spannung des Schließmuskels am Mageneingang, wodurch Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen kann und dort die Schleimhaut schmerzhaft reizt. Die Erschlaffung des Mageneinangsmuskels geschieht aufgrund der hormonellen Umstellung. Weiterhin kann insgesamt auch das Spannungsgefühl zunehmen, weil die ausgedehnte Gebärmutter mit dem heranwachsenden Nachkommen auf die inneren Organe drücken kann. Folglich kann durch den Druck auf den Magen Sodbrennen entstehen. Oft können bereits Hausmittel gegen die Beschwerden helfen, wie beispielsweise der Verzehr von Mandeln [2].


Wie und warum helfen Mandeln bei Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Mandeln sind reich an Magnesium, wodurch überschüssige Magensäure neutralisiert und gebunden werden kann [3][4]. Vor allem ungeschälte Mandeln können hilfreich sein, da die Schale der Mandeln Substanzen enthält, die die für das Sodbrennen verantwortliche Magensäure binden können [5]. Da Mandeln reich an Basen sind und keine bis wenig Säure enthalten, können diese als basenbildend bezeichnet werden [6]. Basen können Säuren neutralisieren beziehungsweise unwirksam machen und somit können sich basische und saure Effekte ausgleichen. Laut dem Chemiker Brönsted wird hier von einer Umkehrung der Autoprotolyse des Wassers gesprochen, wobei sich das negativ geladene Säureanion und das positiv geladene Basenkation zu einem Salz vereinigen und bei geeigneter Menge eine Neutralisation eintritt [7]. Somit können die Mandeln, aufgrund ihrer basischen Eigenschaft, Magensäure neutralisieren. Da die Schleimhaut der Speiseröhre dadurch weniger gereizt wird, kann das Symptom Sondbrennen reduziert werden.

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Das Kauen von 2 bis 3 Mandeln kann die Beschwerden bei Sodbrennen lindern. Dabei sollten die Mandeln so lange gut zerkleinert werden, bis ein geschmackloser Brei entstanden ist, der dann die überschüssige Magensäure binden kann [2].
Bei den Mandeln, die gut und langsam zerkaut werden sollen, handelt es sich um Süßmandeln und nicht um Bittermandeln. Letztere sollten nicht im rohen Zustand verzehrt werden, da sie im unerhitzten Zustand Amygdalin enthalten, welches während der Verdauung zur gefährlichen Blausäure (Cyanid) wird. Daher eignen sich die Bittermandeln nur zum Backen und Kochen während die Süßmandeln unbehandelt gegessen werden können [8].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Prinzipiell kommt es selten zu Nebenwirkungen oder Risiken wenn Mandeln verzehrt werden, es sei denn die Betroffenen sind allergisch gegen Mandeln. Besonders Menschen, die eine „Nussallergie“ (besser: Allergie gegen Schalenfrüchte) haben sollten vorsichtig mit dem Verzehr von Mandeln sein. Zwar müssen Betroffene mit einer Nussallergie nicht zwangsläufig auf Mandeln reagieren, doch die Gefahr besteht, da die Mandeln wie beispielsweise Erdnüsse, Walnuss und Cashewnuss zu den Schalenfrüchten zählen [9]. Zu der Gruppe der Schalenfrüchte gehören diverse botanische Familien, wodurch ein Allergiker nicht automatisch auf alle Schalenfrüchte allergisch sein muss [10].



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