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Was essen bei Sodbrennen in der Schwangerschaft?

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Besonders Schwangere leiden unter Sodbrennen, wovon ungefähr die Hälfte aller Frauen betroffen ist. Dieses Symptom der Schwangerschaft lässt im Gegensatz zu vielen anderen Schwangerschaftsbeschwerden leider nicht nach. Es wird gegen Ende der Schwangerschaft häufig sogar stärker [1]. Mit einer geeigneten Ernährung kann Sodbrennen gelindert und oft auch verhindert werden. Dieser Text gibt Tipps, was in der Schwangerschaft gegessen werden kann, um Sodbrennen zu lindern.


Welche Tipps gibt es für eine Ernährung gegen Sodbrennen?

Sodbrennen ist ein Symptom der Refluxkrankheit, die durch Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre zustande kommt. Das kann mit Beschwerden wie Brennen in der Magengegend, saurem Aufstoßen und auch Sodbrennen einhergehen. Es gibt zwei Gründe, warum Sodbrennen besonders häufig in der Schwangerschaft auftritt. Erstens wirkt das Hormon Progesteron muskelentspannend. Der Spannung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen wird somit reduziert. Zweitens bewirkt das Ungeborene eine Erhöhung des Drucks im Bauch [1]. Für Schwangere stellt sich oft die Frage, was unter den vielen Lebensmittel vorrangig gegessen werden sollte, um Sodbrennen möglichst zu vermeiden.

Zu den allgemeinen Empfehlungen bezüglich Ernährung und Lebensweise bei Sodbrennen: Es sollte unbedingt darauf geachtet werden statt zwei bis drei großen Mahlzeiten eher fünf bis sechs kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Der Vorteil besteht darin, dass der Verdauungsapparat immer nur kleine Mengen an Nahrung bekommt, die verdaut werden müssen. Daher wird auch die Magensaftproduktion so gering wie möglich gehalten. Durch langsames Essen, gründliches Kauen, Unterlassen des Sprechens während des Essens kann die Ernährung gegen Sodbrennen optimiert werden, da möglichst wenig Luft geschluckt wird. Die letzte Mahlzeit sollte unbedingt mindestens drei Stunden vor dem Schlafen eingenommen werden. Ansonsten befindet sich noch zu viel Säure im Magen, die beim Liegen in die Speiseröhre gelangen kann. Zum Schlafen sei gesagt, dass sich eine Lage mit leicht erhöhtem Oberkörper gut eignet. Des Weiteren sollte eine Horizontallage sowie das Bücken direkt nach dem Essen vermieden werden. Statt eines Verdauungsschläfchens bietet sich also ein Spaziergang eher an, um Sodbrennen zu vermeiden. Die Kleidung spielt auch eine Rolle. Geeignet ist eine lockere, eher weite Kleidung. Enge Kleidung kann den Druck im Bauchraum noch zusätzlich erhöhen.

Eine eiweißreiche fettarme Ernährung wird empfohlen. Fette Speisen liegen besonders lange im Magen. Durch diese lange Dauer wird viel Magensäure produziert, dadurch steigt die Schwere des Sodbrennens weiter an. Statt fettreicher Speisen besser eine eiweißreiche, fettarme Ernährung mit einem hohen Basenanteil zu sich nehmen. Diese wird schneller verdaut und kann Beschwerden lindern. Die Empfehlung lautet, viel Gemüse zu essen. Kartoffeln sind eine wertvolle Basenquelle wie auch Obst und Kräuter, vorzugsweise aus dem eigenen Kräutergarten. Im besten Falle wird saisonal und regional gegessen: Produkte aus der eigenen Region zur jeweiligen Jahreszeit. Nimmt man sich vor, möglichst „bunt“ zu essen, sind also viele verschiedene Farben vertreten, ist der Basenanteil hoch und somit wird Sodbrennen entgegengewirkt.

Säurelocker sollten vermieden werden. Sie produzieren mehr Magensäure als andere Nahrungsmittel und sollten auf jeden Fall reduziert werden. Es gibt viele Nahrungsmittel, welche die Säureproduktion anregen. Bohnenkaffee, Alkohol, Süßigkeiten, scharf gewürzte Speisen, Fertigbackwaren, geräucherte Lebensmittel wie Speck oder Schokolade sind beispielsweise zu nennen. Zucker wie auch Zuckerersatzstoffe, Konservierungsstoffe, Farbstoffe und andere Zusatzstoffe gefährden ebenso das Säure-Basen-Gleichgewicht. Wird auf diese Lebensmittel verzichtet, verringert sich die Menge an Magensäure. Die Magenschleimhaut wird weniger gereizt und das Sodbrennen kann in vielen Fällen gebessert werden.

Sind Lebensmittel oder Getränke zu stark gekühlt oder zu heiß, bildet der Magen mehr Magensäure. Daher auf zu heiße Speisen oder Getränke mit Eiswürfel verzichten. Besser geeignet ist lauwarmer Tee. Kräutertee bietet sich an, im Gegensatz zu Früchtetee, der im Körper eher sauer wirkt.

Bei akuten Beschwerden kann es helfen, feine Haferflocken im Mund langsam zu kauen. Ebenfalls geeignet ist eine kleine rohe Kartoffel, die gequetscht oder gerieben teelöffelweise verzehrt wird. Dies kann eine akute Symptomatik der Refluxkrankheit etwas lindern [2][3].

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Lassen sich die Beschwerden durch die Ernährung nicht lindern oder treten zusätzliche Symptome der Refluxkrankheit auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Reflux wird meistens mit einer Therapie mittels Protonenpumpeninhibitoren (PPI) behandelt. Diese Therapie ist auch in einer Schwangerschaft zulässig. Die Wirkstoffe gelangen zwar durch den Mutterkuchen zum Ungeborenen, es wurden jedoch keine schädigenden Einflusse beobachtet [4]. Trotzdem sollten davor alle Möglichkeiten in der Ernährung und der Lebensweise ausgeschöpft sein.



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