Symptome

Starkes Sodbrennen im Hals

022 Halsschmerzen 02

Unter Sodbrennen werden brennende Schmerzen verstanden, die oft hinter dem Brustbein lokalisiert sind. Seltener wird Sodbrennen im Hals oder im Bereich des Magens beschrieben. Nach dem Essen kann es auch bei Gesunden zu einem Rückfluss (Reflux) von Mageninhalt in die Speiseröhre kommen. Tritt dieser Reflux jedoch häufiger auf, z. B. nachts oder unabhängig von der Nahrungsaufnahme, kann eine Refluxkrankheit vorliegen [1]. Warum diese Sodbrennen im Hals verursachen kann, wird im Folgenden erklärt.


Starkes Sodbrennen im Hals: Woran kann das liegen?

Typischerweise ist Sodbrennen ein Symptom, das hinter dem Brustbein empfunden wird. Dieser brennende Schmerz wandert dabei langsam in Richtung Kopf und kann als unangenehmer Halsschmerz wahrgenommen werden. Da ein gelegentlicher Rückfluss bei jedem Menschen auftritt, ist der Übergang zu einer Refluxkrankheit fließend. Von einer Refluxkrankheit wird dann gesprochen, wenn die Beschwerden des Patienten sehr stark ausgeprägt sind. Dazu gehören neben dem häufigen Sodbrennen das Luftaufstoßen oder Beschwerden beim Schlucken.

Etwa 20 % der Bevölkerung sind von einer Refluxkrankheit betroffen. Neben typischen Auslösern kommen zahlreiche Faktoren hinzu, die das Auftreten dieser Erkrankung begünstigen. Dazu gehören etwa Nahrungsmittel, Medikamente oder andere Lebensgewohnheiten. Bei einem gesunden Menschen ist die Speiseröhre an ihrem Übergang zum Magen durch einen Schließmuskel (Sphinkter) verschlossen. Dieser Muskel öffnet sich beim Schluckakt. Erschlafft der Sphinkter zu anderen Zeitpunkten, so kann es zu einem Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre kommen. Aussackungen der Schleimhaut (Hernien) können ebenfalls Ursache für vermehrtes Sodbrennen sein. Dabei scheint die Selbstreinigung der Speiseröhre, die besonders nachts erfolgt, gestört zu sein.

Die Schleimhaut der Speiseröhre ist nicht ausreichend gegen den aggressiven Mageninhalt geschützt. Daher kann es zu Entzündungen und Schleimhautverletzungen kommen. Diese können Halsschmerzen verursachen [2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Sodbrennen kann in den meisten Fällen sehr gut durch allgemeine Maßnahmen und Hausmittel behandelt werden. Eine weiterführende Diagnostik oder die Einnahme von Medikamenten ist dann nicht nötig. Hilfreich ist dabei die Selbstbeobachtung des Patienten. Können bestimmte Auslöser oder Situationen benannt werden, so führt ein Weglassen dieser Auslöser zu einer raschen Besserung der Symptomatik. Dazu gehören zahlreiche Lebensmittel, wie fetthaltige Speisen, Schokolade, Tomaten oder Pfefferminzöl. Auch Nikotin, Kaffee oder Alkohol regen die Säureproduktion des Magens stark an. Treten die Beschwerden gehäuft in den Abendstunden oder zur Nacht auf, sollte auf späte Mahlzeiten verzichtet werden. Schlafen mit erhöhtem Oberkörper, etwa mit aufgestelltem Kopfende, kann ebenfalls hilfreich sein. Bei vielen Menschen wirkt sich die Normalisierung des Körpergewichts positiv auf das Sodbrennen aus.

Sind diese Allgemeinmaßnahmen nicht erfolgreich, kann der behandelnde Arzt mit Medikamenten gegen das Sodbrennen angehen. Dabei ist das vorrangige Ziel, die Säureproduktion des Magens zu hemmen. Dies geschieht über die Blockade der Protonenpumpen, welche für die Salzsäureproduktion in der Magenschleimhaut verantwortlich sind. Weiterhin können Substanzen verabreicht werden, die einen schützenden Film im Magen oder in der Speiseröhre bilden.

Durch die medikamentöse Behandlung wird kein Einfluss auf die Refluxneigung genommen. Allerdings können die Komplikationen der Refluxkrankheit wirkungsvoll verhindert werden [3].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Komplikationen des Sodbrennens treten meist erst nach einem langjährigen, unbehandelten Verlauf auf. Das unbeabsichtigte Einatmen von Mageninhalt, etwa bei verstärktem nächtlichem Reflux, kann zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) führen. Von dieser Aspirationspneumonie sind vor allem ältere Patienten, die unter verschiedenen Vorerkrankungen leiden, bedroht.

Kommt es über Jahre zu einer wiederkehrenden Entzündungen der Speiseröhrenschleimhaut, verändern sich die Zellen der Speiseröhre. Diese wandeln sich in eine dem Dünndarm ähnliche Schleimhaut um. Dadurch erlangt die Speiseröhre einen gewissen Schutz gegen die Magensäure. Dieser Zustand wird Barrett-Syndrom genannt und gilt als Vorstufe eines bösartigen Speiseröhrentumors.

Blutungen, die durch die Schleimhautverletzungen auftreten können, sind selten. Sie sollten jedoch umgehend ärztlich abgeklärt werden. Dabei kann es zum Erbrechen von schwärzlichem Mageninhalt (Kaffeesatzerbrechen) kommen.
Strahlen die Schmerzen in den linken Arm oder den Kieferbereich aus, sollte umgehend ärztliche Hilfe gerufen werden. Hier kann mitunter eine lebensbedrohliche Herzerkrankung die Ursache sein [4].



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