Aufstoßen und Sodbrennen: Hausmittel

200 Hausmittel 02

Sodbrennen beschreibt einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein. Es wird in den meisten Fällen durch einen gastroösophagealen Reflux ausgelöst – den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre. Häufige Begleitsymptome sind saures Aufstoßen, Völlegefühl oder Schluckbeschwerden. Treten die Symptome häufig oder über einen langen Zeitraum auf, so sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Bei gelegentlichen Beschwerden reichen oft Hausmittel aus, um Abhilfe zu leisten. Folgender Artikel wird Informationen und Tipps zu diesem Thema liefern.


Sodbrennen und Aufstoßen
Ursache 1: Verminderte Muskelspannung des unteren Schließmuskels
Behandlung mit Hausmitteln: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Hausmitteln ausreichend?
Je nach Ausmaß der Beschwerden
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Üppige und fettige Speisen, Rauchen, Alkohol, Pfefferminztee

Hausmittel verstärken in der Regel nicht die Muskelspannung des unteren Schließmuskels, lindern jedoch die Beschwerden von Sodbrennen und Aufstoßen, indem sie den Magensaft weniger sauer machen oder die Speiseröhren- und Magenschleimhaut beruhigen.

Kartoffel

Kartoffeln binden Magensäure, wirken entzündungshemmend, schleimhautschützend und wundheilend; all das macht sie zu einem wunderbaren Mittel bei Sodbrennen [1]. Es wird empfohlen, bei Beschwerden von Sodbrennen oder Magenproblemen täglich eine kleine rohe geschälte Kartoffel, in kleinen Stücken über den Tag verteilt, gut zu kauen [1]. Es muss darauf geachtet werden, dass die Kartoffel frei von grünen oder faulen Stellen ist. Eine andere Variante ist das Trinken von 50 bis 100 ml Kartoffelsaft pro Tag. Bei Sodbrennen können Kartoffeln auch als kleine Mahlzeit auf nüchternen Magen gegessen werden; dazu einfach eine Portion rohe Kartoffeln reiben und kurz in einer Pfanne erwärmen [1].

Malve

Die Malve kann als kalter Tee gut bei Sodbrennen angewendet werden [1]. Durch den kalten Aufguss werden sogenannte Pflanzenschleime freigesetzt, die sich schützend auf die Schleimhaut von Magen und Speiseröhre legen. Um einen Malventee zuzubereiten, wird ein Teelöffel Malve mit einer Tasse kaltem Wasser übergossen. Unter gelegentlichem Umrühren wird der Aufguss etwa zwei Stunden stehen gelassen und anschließend in kleinen Schlucken getrunken (zwei bis drei Tassen täglich) [1]. Da die Schleimstoffe die Aufnahme anderer Stoffe hemmen kann, sollte nach einer Woche die Einnahme pausiert werden [1].

Anzeige:
Sodbrennen und Aufstoßen
Ursache 2: Erhöhter Druck im Bauchraum
Behandlung mit Hausmitteln: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Hausmitteln ausreichend?
Je nach Ursache und Ausmaß der Beschwerden
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Verstopfung, Pressen, schweres Heben, üppige Speisen, späte Mahlzeiten bzw. Liegen direkt nach dem Essen, enge Kleidung um den Bauchraum

Durch Verstopfung, Blähungen oder Übergewicht kann es zu einem erhöhten Druck im Bauchraum kommen; dieser vermehrt das Auftreten von Reflux. Eine Gewichtsabnahme stellt bei Übergewicht eine wichtige Maßnahme gegen Sodbrennen dar. Außerdem können folgende Hausmittel je nach Ursache zum Einsatz kommen:

Leinsamen

Wegen seiner Quell- und Ballaststoffe wirkt Leinsamen gut gegen Verstopfung. Zusätzlich helfen die schleimhautschützenden und säurepuffernden Eigenschaften des Leinsamens bei Sodbrennen; um diese zu nutzen, sollte ein Schleimauszug hergestellt werden, indem Leinsamen etwa eine Stunde in einer Tasse Wasser quellen gelassen und anschließend der entstehende Schleim abgegossen wird [1]. Der Schleim sollte dann in kleinen Schlucken getrunken werden. Bei Verstopfung kann der Leinsamen mit viel Flüssigkeit als Ganzes eingenommen werden [1]. Leinsamen können die Aufnahme von Medikamenten hemmen und sollten daher in einem Abstand von einer Stunde eingenommen werden [1].

Fencheltee

Fenchel weist eine blähungslindernde Wirkung auf und kann daher Menschen mit zu viel Gas im Bauch helfen [2]. Ein Teelöffel zerriebener Fenchelsamen sollte mit 250 ml kochendem Wasser aufgegossen und zehn Minuten ziehen gelassen werden [2].

Sodbrennen und Aufstoßen
Ursache 3: Gestörte Magenentleerung
Behandlung mit Hausmitteln: Das sollte man wissen!
Ist eine Behandlung mit Hausmitteln ausreichend?
Je nach Ausmaß der Beschwerden
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Üppige Speisen

Eine Verengung des Magenausgangs (Magenausgangsstenose) oder eine Hemmung der Magenbewegung können zu einer gestörten Magenentleerung beitragen. Dies wiederum erhöht den Druck und kann so Refluxbeschwerden fördern. Bei einer Magenausgangsstenose ist in der Regel ein invasiver Eingriff vonnöten. Bei einer reduzierten Magenbewegung können Hausmittel eingesetzt werden, um die Magenbewegung zu fördern. So regen beispielsweise Gewürze wie Basilikum, Thymian, Rosmarin und Oregano die Verdauung an [3]. Des Weiteren stimulieren Tees aus Melisse, Schafgarbe oder Zimtrinde den Magen und fördern dessen Bewegung [3].

Behandlung der sonstigen Ursachen

Weitere Ursachen für Sodbrennen und saures Aufstoßen können außerdem vorherige Operationen an der Speiseröhre sein. Kommt es in Folge einer Operation zu Beschwerden, sollte dies immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Die Therapie muss individuell der jeweiligen Ursache angepasst werden.

Nicht selten wird bei der Abklärung von Sodbrennen ein Zwerchfellbruch diagnostiziert. Dieser kann – muss aber nicht – Ursache der Beschwerden sein. Ob eine Operation notwendig ist, entscheidet die Größe und Art des Bruchs in Verbindung mit dem Beschwerdebild. Oben genannte Hausmittel können zwar nicht den Zwerchfellbruch therapieren, jedoch unterstützend eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern.

Eine seltene Ursache für Sodbrennen ist eine Bindegewebsverhärtung (Sklerodermie). Hierbei handelt es sich um ein komplexes Krankheitsbild, bei dem die Patienten über individuelle Behandlungsformen informiert werden sollten.



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?