Symptome
Sodbrennen, Aufstoßen + Übelkeit (Symptome): was tun?
Unter Sodbrennen (lat. Reflux) wird eine Erkrankung verstanden, die sich durch ein brennendes Gefühl nach einer Mahlzeit in der Magengegend äußert. Dieses kommt durch eine Überproduktion von Magensäure zustande. Nicht selten geht mit dem Symptom des Sodbrennens auch Übelkeit und Aufstoßen einher [1]. Reflux tritt vor allem als Krankheit der westlichen Bevölkerung auf und ist als eine Erkrankung anzusehen, die sich mit einfachen Maßnahmen gut therapieren lässt. Von daher ist kein bleibender Schaden als Langzeitauswirkungen dieser Erkrankung zu erwarten. Ganz die Risiken außer Acht zu lassen ist jedoch nicht angeraten [3].
Sodbrennen, Aufstoßen und Übelkeit: Wie hängt das zusammen?
Einer der am meisten dokumentierten Gründe für ein Übelkeitsempfinden nach dem Essen ist die Refluxerkrankung. Jedoch kommt es auch auf der Basis anderer Erkrankungen zu Übelkeit, weshalb man nicht von Reflux als alleinigem Auslöser ausgehen darf. Wenn bei einem Patienten eine Überproduktion des ätzenden Magensafts vorliegt, so leidet er an sogenanntem Sodbrennen. Durch die Magensaftansammlung entsteht eine dauerhafte Reizung der Schleimhaut des Magens sowie der Speiseröhre. Vor allem in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme kann der Körper reflektorisch Übelkeit auslösen. Er versucht, sich vor einem Zuviel an Nahrung und somit Magensaftproduktion zu schützen. Das begleitende Aufstoßen ist durch ein Aufsteigen des überproduzierten Magensaftes ausgelöst.
Gründe für Reflux sind starkes Übergewicht, ebenso wie Stress, also psychogene Faktoren, sowie ein Fehlverhalten beim Essen. Andere Ursachen sind jedoch ebenfalls abzuklären: Bekommt der Patient eine Gelbfärbung der Haut, hat starke Bauchbeschwerden und muss nach dem Essen sehr häufig sauer aufstoßen, so ist hierbei an eine Gallenkolik zu denken.
Auch eine neu aufgetretene Schwangerschaft kann Übelkeit im Anschluss an die Nahrungsaufnahme auslösen. Ebenso ist es möglich, dass ein Infekt des Magen-Darm-Trakts (Gastroenteritis) Grund für die Übelkeit ist. Meist kommen in diesem Fall jedoch zur Übelkeit akut Erbrechen, Durchfälle und Fieber hinzu [2]
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Reflux ist generell mit bekannten Hausmitteln leicht zu therapieren. Vor allem sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu große Portionen über den Tag verteilt und nicht zu spät vor dem Zubettgehen gegessen werden. Ebenfalls sollten die konsumierten Nahrungsmittel weder zu säurehaltig noch zu fettig sein. Prinzipiell ist ebenfalls ein Verzicht auf Genussmittel wie Kaffee, Schokolade, Nikotin oder Alkohol anzuraten, die eine Magensäureproduktion zusätzlich anregen [2]. Stressreduktion und Gewichtsabbau sind zu betreiben, um den Körper zu entlasten und somit die Symptome zu bekämpfen. Hierbei ist eine aktive Teilnahme des Patienten an seinem Genesungsprozess gefragt [2].
Sollte eine Gallenkolik vorliegen, deren Auftreten eher als seltener einzuschätzen ist, ist eine stationäre Betreuung des Patienten nötig. Meist muss der Patient chirurgisch versorgt werden, um die körperliche Ursache der Gallenkolik zu beheben [2]. Im Verlauf einer Schwangerschaft bzw. spätestens nach der Entbindung legt sich die Problematik meist. Die Ursache selbst ist die Schwangerschaft (Hyperemesis gravidarum), sodass hier eine Therapie nicht angebracht wäre.
Gegen einen Magen-Darm-Infekt mit Übelkeit nach dem Essen hilft nur eine symptomatische Therapie, da gegen die meisten Gastroenteritiden keine kausalen Medikamente gegeben werden können [4].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
In seltenen Fällen kann es bei einer Gallenkolik zu einer Entzündung der Gallengangwege kommen, was ein lebensbedrohliches Krankheitsbild darstellt. Von daher ist die frühzeitige Therapie dieses Krankheitsbildes so wichtig, da mögliche Ursachen, wie zum Beispiel festgesetzte Gallensteine, entfernt werden können [2].
Sodbrennen allerdings kann bei dauerhafter Schädigung der Schleimhäute eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhau (Refluxösophagitis) zur Folge haben. Diese kann sich unter Umständen später zu Speiseröhrenkrebs entwickeln [3]. Ebenfalls kann es auf der Basis einer solchen Reizung zu blutigen Geschwülsten im Magen- und Darmbereich kommen (Ulcera), ebenfalls ein Krankheitsbild, bei dem rechtzeitig eingegriffen werden muss [4].
Quellenangaben
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Frank H. Netter: Allgemeinmedizin. Thieme Verlag, 2006, S. 254.
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Gerd Herold et al.: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 432–435, S. 562–566.
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Herbert Renz-Polster, Steffen Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Elsevier, 2013, S. 487, S. 500–501, S. 484.
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Hendrik Lehnert und Karl Werdan: Innere Medizin essentials. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 159–163, S. 908–920.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 30.01.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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