Symptome

Reflux und trockner Hals

022 Halsschmerzen 02

Chronischer Reflux kann mit einem Fremdkörper- und Trockenheitsgefühl im Hals- und Rachenbereich einhergehen [1]. Auch wenn Sodbrennen in vielen Fällen als Leitsymptom einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) in Erscheinung tritt, kann sich diese in einigen Fällen auch in Form unspezifischer Symptome äußern. Ein anhaltendes Trockenheitsgefühl im Hals,Räusperzwang oder ständiger Hustenreiz stellen mögliche Beschwerdebilder dar, die auf eine bestehende Refluxkrankheit hindeuten können [2]. Durch den Einfluss des sauren Mageninhaltes kann es zu Reizungen der Schleimhäute in Speiseröhre und Rachen kommen, die den Beschwerden zugrunde liegen. Ein trockener Hals tritt häufig als unangenehmes, aber harmloses Symptom in Erscheinung. Anhaltende Beschwerden sollten jedoch unbedingt ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.


Reflux und trockener Hals: Wie hängt das zusammen?

Das Spektrum möglicher Ursachen für ein Trockenheitsgefühl im Hals ist breit gefächert [3]. Die Schleimhaut im Bereich des Mund-Rachen-Raums kann durch eine Vielzahl möglicher Auslöser gereizt werden. Ob durch trockene Heizungsluft, Infektionen oder die Einwirkung verschiedenster Reize wie Nikotin, Alkohol oder Stäube – ein kratzendes, brennendes Gefühl, das nicht selten von vermehrtem Durst begleitet ist, kennzeichnet das Beschwerdebild eines trockenen Halses. Im Rahmen einer Refluxkrankheit kann die Einwirkung von Magensäure zu Reizungen von Schleimhaut und Nerven führen [4]. Die daraus resultierenden unspezifischen Beschwerden werden häufig zunächst nicht mit einer bestehenden Refluxproblematik in Verbindung gebracht.

Normalerweise verhindert ein muskulärer Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre [5]. Dieser Verschluss wird auch als unterer Ösophagussphinkter bezeichnet. Wenn der Speiseröhrenschließmuskel jedoch nicht mehr richtig schließt, kann Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen und Schleimhautreizungen verursachen. Insbesondere in liegender Position wird der Säurerückfluss erleichtert [6]. Brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, häufig begleitet von einem Druckgefühl im Bereich des Oberbauches, kennzeichnen das Beschwerdebild des gastroösophagealen Refluxes. Zwar geht die Erkrankung in vielen Fällen mit typischen Symptomen wie Sodbrennen oder saurem Aufstoßen einher, jedoch kann sie auch ohne diese charakteristischen Beschwerden verlaufen. Dieser im Volksmund auch als „stiller Reflux“ bezeichnete Krankheitsverlauf kann die Diagnosestellung erschweren. Ein ständiger Hustenreiz, Kloßgefühl im Hals sowie wiederkehrende Halsschmerzen oder Heiserkeit zählen zu den Symptomen, die auf einen stillen Reflux hinweisen können [6].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Zur Linderung eines Reflux-bedingten Trockenheitsgefühls im Hals empfiehlt sich eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Mahlzeiten mit hohem Fettanteil fördern die Freisetzung des Hormons Cholezystokinin, das die Spannung des unteren Ösophagussphinkters herabgesetzt [7]. Um die Produktion der Magensäure zu verringern, sollte auf den Genuss süßer, fettiger und scharf gewürzter Speisen verzichtet werden. Üppige Portionen sowie hektisches und schnelles Essen können einen Reflux ebenfalls begünstigen [5]. Koffein- oder kohlensäurehaltige Getränke regen die Magensäureproduktion an und fördern einen gastroösophagealen Reflux [5]. Eine leichte Hochlagerung des Oberkörpers während der Nachtruhe sowie das Ruhen in Linksseitenlage erschweren den Rückfluss des sauren Mageninhalts [8]. Da der Mageneingang auf der rechten Körperseite liegt, erleichtert eine rechtsseitige Lage den Rückfluss in die Speiseröhre. Zudem empfiehlt es sich, unmittelbar vor dem Zubettgehen auf spätabendliche Mahlzeiten zu verzichten.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Führt die Anpassung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten nicht zu einer Besserung der Symptome, sollte bei anhaltendenoder zunehmenden Beschwerden ein Arzt zurate gezogen werden. Chronischer Reflux kann zu entzündlichen Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut führen. Blutungen und Geschwüre sind mögliche Komplikationen einer andauernden Säurewirkung [9].

Schluckbeschwerden, begleitendes Erbrechen, unklarer Gewichtsabnahme oder Blutungen sollten ebenfalls zum umgehenden Arztbesuch führen [9]. Eine frühzeitige Abklärung kann möglichen Folgeschäden vorbeugen und eine angemessene Behandlung ermöglichen.