Sodbrennen und Atemnot: Behandlung

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Fließt saurer Speisebrei aus dem Magen zurück in die Speiseröhre, spricht man von einem Reflux. Tritt dieses Phänomen mindestens zweimal die Woche regelmäßig auf, leidet der Patient an einer sogenannten gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Das Hauptsymptom eines Refluxes ist ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein (Sodbrennen). Aber auch Atemnot zählt zu den refluxassoziierten Beschwerden [1]. Durch das Aufsteigen eines Gasgemisches oder kleiner Mengen des sauren Speisebreis vom Magen in die Atemwege treten solche extraösophagealen Manifestationen auf [2]. Sodbrennen und Atemnot können durch eine Änderung des Lebensstiles, mit alternativen Heilverfahren oder medikamentös behandelt werden. Erst wenn alle konservativen Therapiemethoden versagt haben, ist eine Operation nötig [1][2][3].


Sodbrennen und Atemnot
Ursache 1: Gastroösophageale Refluxkrankheit mit extraösophagealer Manifestation
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Eingeschränkt

Etwa 14 bis 20 % der Bevölkerung der westlichen Industriestaaten leiden unter einer gastroösophagealen Refluxkrankheit. Auch extraösophageale Beschwerden wie Atemnot bzw. Asthma bronchiale, Reizhusten oder Heiserkeit gehören zu den Symptomen. Gelegentlicher Reflux ist zunächst ungefährlich. Dies klingt in der Regel durch eine Änderung der Ess- und Lebensgewohnheiten von selbst ab. Regelmäßig auftretende Refluxbeschwerden sollten jedoch sehr ernst genommen werden. Auf eine langfristige Selbstbehandlung ohne Verbesserung des Zustandes sollte jedoch verzichtet werden; eine unbehandelte Refluxkrankheit kann ernsthafte, gesundheitliche Schäden verursachen [1][2][4].

Hausmittel

Auf Alkohol, Nikotin und fettige bzw. zuckerhaltige Speisen ist zu verzichten. Kleine, regelmäßig auf den Tag verteilte Mahlzeiten können dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Viele Patienten schwören auf stärkehaltige Speisen wie trockenes Brot, Bananen oder gekochte Kartoffeln. Es empfiehlt sich, nach 18 Uhr keine Nahrung mehr zu sich zu nehmen und mit hochgelagertem Kopf bzw. Oberkörper zu schlafen. Zusätzlich sollte bequeme Kleidung getragen werden, da ein Reflux in einigen Fällen auch durch Druck auf die Magengegend zustande kommt [3].

Alternativmedizin

Schwächere bis mittelstarke Symptome können mit alternativen Heilmethoden behandelt werden. Homöopathische Arzneimittel, die bei Sodbrennen und Atemnot infrage kommen, sind beispielsweise Lycopodium, Robinia oder Nux vomica. Bis die Beschwerden nachlassen, können 3-mal täglich 5 Globuli D12 eingenommen werden [5][6]. Zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden wird in der Bachblütentherapie die Bachblüte Nr. 3 (Beech) eingesetzt. Von diesem Mittel können 3- bis 5-mal täglich 5 Tropfen eingenommen werden. Die Schüßler-Salze Nr. 7 (Magnesium phosphoricum), Nr. 8 (Natrium chloratum) und Nr. 9 (Natrium phosphoricum) eignen sich ebenfalls zur Therapie einer Refluxerkrankung. Davon sollten alle 15 Minuten 2 bis 3 Tabletten verabreicht werden [7].

Schulmedizin

Üblicherweise werden zur Behandlung einer gastroösophagealen Refluxerkrankung Protonenpumpeninhibitoren (PPI) eingesetzt. Besonders häufig verschrieben werden die Präparate Nexium mups ®, Antra mups® und Pantozol®. PPI sind in der Regel besonders wirksam. Sie hemmen die Magensäureproduktion und lindern so die Symptome. Nach 4 bis 8 Wochen sind im Durchschnitt 70 bis 100 % der Beschwerden verschwunden [1][8]. Bei gelegentlichen Beschwerden können auch H2-Rezeptoranatagonisten oder Antazida eingenommen werden. Gängige H2-Blocker sind Ranitidin®, Famotidin® und Cimetidin®. Häufig eingesetzte Antaziada sind Riopan®, Maaloxan® und Talcid®. Sie sollten 1 bis 2 Stunden nach jeder Mahlzeit eingenommen werden [9]. H2-Blocker und Antazida reduzieren die Magensäure und die Beschwerden allerdings nur um 50 bis 70 %.

Ärztliche Behandlung

Aber was tun, wenn die konservative, medikamentöse Therapie nicht hilft? In diesem Fall kommt zur Behandlung eine Operation infrage. Hierbei wird eine Manschette um die Speiseröhre gelegt, die verhindert, dass Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigen kann [2].

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Sodbrennen und Atemnot
Ursache 2: Laryngopharyngealer Reflux
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Eingeschränkt

Der sogenannte laryngopharyngeale Reflux betrifft jeden zehnten Patienten, der sich beim HNO-Arzt vorstellt. Die damit assoziierten Beschwerden (Atemnot, Reizhusten, Halsschmerzen und Heiserkeit) kommen durch das Aufsteigen eines sauren Gasgemisches aus dem Magen in die Atemwege zustande; dort sind die Schleimhäute sensibler als die der Speiseröhre. Auch ein regelmäßig auftretender laryngophagealer Reflux sollte nicht ausschließlich selbst behandelt werden, da im schlimmsten Fall ernsthafte, gesundheitliche Schäden entstehen können [10].

Hausmittel

Im Bereich Hausmittel gelten die gleichen Behandlungsempfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).

Alternativmedizin

Im Bereich Alternativmedizin gelten die gleichen Behandlungsempfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).

Schulmedizin

Im Bereich Schulmedizin gelten die gleichen Behandlungsempfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).

Ärztliche Behandlung

Im Bereich ärztliche Behandlung gelten die gleichen Behandlungsempfehlungen wie bei Ursache 1 (siehe oben).

Behandlungsmöglichkeiten der sonstigen Ursachen

Während eines Säurerefluxes kann es zu versehentlichem Einatmen des sauren Speisebreis kommen. Kommt es deshalb zu einer Lungenentzündung, kann auch diese mit Atemnot einhergehen. Auch gutartige und bösartige Geschwüre und Tumoren, die als Folgen einer langanhaltenden gastroösophagealen Refluxerkrankung entstehen, können die Atmung behindern. Beide Komplikationen sollten unbedingt operativ und medikamentös durch einen Facharzt behandelt werden. Hausmittel und alternative Heilverfahren eignen sich hier nicht zur Therapie [1][12].



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