Symptome

Aufstoßen. Sodbrennen und Blähungen: was tun?

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Aufstoßen, Sodbrennen und Blähungen sind drei typische Symptome von Magen-Darm-Erkrankungen. Während Sodbrennen und Aufstoßen auf eine Krankheitsursache in Magen und Speiseröhre schließen lassen, sind Blähungen typisch für verschiedene Erkrankungen des Darms. Gleichzeitig führen Blähungen zu einer Erhöhung des Drucks im Bauchraum, was die Entstehung der gastroösophagealen Refluxkrankheit begünstigt. Deren vorherrschende Symptome sind dann saures Aufstoßen und Sodbrennen. Im folgenden Text werden die verschiedenen möglichen Zusammenhänge zwischen den drei Symptomen erklärt und die möglichen Grunderkrankungen beschrieben.


Aufstoßen, Sodbrennen und Blähungen: Wie hängt das zusammen?

Blähungen können sowohl Zeichen einer Verdauungsstörung sein als auch beim völlig Gesunden auftreten. Häufigste Ursache ist der Verzehr von blähenden Lebensmitteln beim gesunden Betroffenen. Hierzu zählen insbesondere Kohlsorten, Zwiebeln und auch Hefeprodukte. Durch die Verdauung und bakterielle Zersetzung dieser Lebensmittel entstehen Gase, die dann zu einem erhöhten Druck im Bauchraum führen. Entstehen diese Gase bereits im Magen, kommt es zu saurem Aufstoßen; werden sie dagegen in Darm und Enddarm gebildet, treten Blähungen auf.

Durch den erhöhten Druck im Bauchraum steigt der Mageninnendruck. Normalerweise liegt der Magendruck unter dem Druck des unteren Speiseröhrenschließmuskels, der dafür sorgt, dass es zu keinem Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre kommt. Steigt der Magendruck nun über den Schließmuskeldruck, wird der Verschluss des Magens undicht und Magensäure gelangt in die Speiseröhre [1]. Bei diesem als gastroösophageale Refluxkrankheit bezeichneten Krankheitsbild kommt es durch die Magensäure zu einer Reizung und Entzündung der Speiseröhre. Der Betroffene bemerkt dies als brennenden Schmerz hinter dem Brustbein. Über denselben Mechanismus kann auch saures Aufstoßen ausgelöst werden.

Begünstigt wird die Refluxkrankheit allerdings auch durch Lebensmittel, die nicht zwangsläufig blähend wirken. Insbesondere besonders süße und besonders fettige Speisen erniedrigen den Ruhedruck des Speiseröhrenschließmuskels zusätzlich und führen so zu einer Verstärkung des Sodbrennens und des sauren Aufstoßens [2]. Denselben Effekt haben Genussmittel wie Kaffee, Alkohol oder Tabakrauch [3].

Blähungen können allerdings auch Zeichen einer Verdauungsstörung sein. Häufigste Verdauungsstörung ist eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker, auch Laktoseintoleranz genannt. Den Betroffenen fehlt die sogenannte Laktase, ein Enzym, das normalerweise Milchzucker (Laktose) spaltet [4]. Stattdessen wird der Milchzucker über bakterielle Prozesse zersetzt, was zu Blähungen, Durchfällen und Bauchschmerzen führen kann. Über eine Druckerhöhung im Bauchraum kommt es wie oben beschrieben auch hier zu Aufstoßen und Sodbrennen.

Insbesondere bei Kindern kann eine Kuhmilchallergie Ursache für alle drei Symptome sein. Hier fehlt nicht das spaltende Enzym, sondern es kommt zu einer Überreaktion des Immunsystems auf verschiedene Kuhmilchbestandteile. Eine Kuhmilchallergie ist bei etwa der Hälfte der Fälle von Reflux im Kindesalter ursächlich [5]. In Nordeuropa leiden bis zu 8 % der Kinder unter einer Milcheiweißallergie.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Einfachste und effektivste Maßnahme ist der Verzicht auf Nahrungsmittel, welche die Entstehung der Beschwerden begünstigen. Neben den oben beschriebenen blähenden Nahrungsmitteln sollten auch die refluxbegünstigende Speisen weggelassen werden.

Zusätzlich können entblähend wirkende Teesorten getrunken werden. Dazu zählen insbesondere Kümmel, Fenchel und Anis [6].

Besteht eine Laktoseintoleranz, hilft der konsequente Verzicht auf Milchprodukte. Üblicherweise geben die Hersteller auf der Verpackung an, ob im jeweiligen Produkt Laktose vorhanden ist. Weit verbreitet sind inzwischen speziell laktosefreie Milchprodukte wie laktosefreier Käse oder sogar laktosefreie Milch. Wer dennoch nicht auf normale Milchprodukte verzichten möchte, kann Laktasetabletten einnehmen. Dadurch wird das fehlende Enzym ersetzt und die Laktoseverdauung funktioniert normal.

Insbesondere bei Refluxbeschwerden werden häufig sogenannte Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol, Omeprazol oder Esomeprazol eingesetzt [7]. Sie blockieren die Bildung der Magensäure durch die Magenzellen. Zu einem Reflux kommt es zwar trotzdem noch, allerdings bleibt die schmerzhafte Reizung der Speiseröhre aus.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Akute Gesundheitsrisiken bestehen in der Regel bei Auftreten der drei Symptome nur in seltensten Fällen. Insbesondere bei Kindern mit Kuhmilchallergie sollte allerdings aufgrund der Gefahr gefährlicher Immunreaktionen konsequent auf Kuhmilchprodukte verzichtet werden. Bei langjährigem Bestehen der Refluxkrankheit kann es zu Speiseröhrenkrebs kommen [8].



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