Sodbrennen durch Stress: Schulmedizin
Stress und Sodbrennen sind bei vielen Menschen eng miteinander vergesellschaftet. Besonders ständig auftretendes Brennen hinter dem Brustbein bedarf einer Behandlung, um ernsten gesundheitlichen Konsequenzen vorzubeugen. Die Schulmedizin bietet hierbei aussichtsreiche Therapien an. Grundsätzlich ist es aber zielführender, den Stress als Ursache für den sauren Reflux zu minimieren, anstatt nur das Sodbrennen als Symptom zu behandeln. Wenn dies nicht möglich sein sollte, sind Wirkstoffe zur sofortigen Linderung des Brennens, sowie Präparate zur langfristigen Bekämpfung des Sodbrennens verfügbar. Bei Ausbleiben des Therapieerfolges oder Eintreten ernster Komplikationen wie Schluckbeschwerden kann eine Operation als letztes Mittel in Betracht gezogen werden. Der nachfolgende Artikel geht näher auf diese Aspekte ein [1].
Sodbrennen durch Stress kann in den meisten Fällen erfolgreich durch schulmedizinische Präparate behandelt werden. Protonenpumpenhemmer werden hierbei als Therapeutikum der ersten Wahl angesehen. Bei Ausbleiben der Medikamentenwirkung, Unverträglichkeiten, Ablehnung der Einnahme oder fortschreitenden Komplikationen kann ein chirurgischer Eingriff als nächster Therapieschritt bedacht werden [1]. Beobachtungen haben gezeigt, dass durch einen chirurgischen Eingriff eine ähnliche Lebensqualität wie bei der dauerhaften Medikamenteneinnahme erreicht werden kann. Dennoch können viele Betroffene selbst nach einer Operation nicht gänzlich auf Medikamente verzichten [5]. In vielen Fällen würde die Reduktion von chronischem Stress ausreichen, um dem unangenehmen Reflux vorzubeugen. Darüber hinaus bleiben dem Körper dadurch weitere Erkrankung, wie Bluthochdruck, Arterienverkalkung oder psychische Störungen, erspart. Falls die Verringerung des Stresspegels nicht gänzlich ausreicht, sollten während der schulmedizinischen Therapie folgende unterstützende Maßnahmen beachtet werden: gesunde Ernährung mit festen Zeiten für Mahlzeiten, keine Snacks zwischendurch, kein nächtliches Essen und eine Reduktion des Genussmittelkonsums [1].
Protonenpumpenhemmer
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Nein [1]
Für Schwangere geeignet: Ja, aber mit Einschränkungen [2]
Hauptwirkung: Unterdrücken die Magensäureproduktion [1]
Wenn über einen Zeitraum von 2 Wochen das Sodbrennen ständig auftritt, sollte ein Arzt zurate gezogen werden. Gewöhnlich wird dann eine Therapie mit Protonenpumpenhemmern eingeleitet. Als Wirkstoffe sind unter anderem Pantoprazol, Omeprazol oder Esomeprazol erhältlich. Auch wenn einige dieser Präparate frei verkäuflich sind, sollten die langfristigen Schäden durch den Säurereflux nicht unterschätzt und die Therapie von einem Arzt betreut werden. Protonenpumpenhemmer bewirken dosisabhängig eine Reduktion oder sogar komplette Unterdrückung der Säureproduktion im Magen. Der Magen wird so beruhigt. Falls dennoch Magensaft aufsteigt, bleibt das Sodbrennen meist aus. Voraussetzung hierfür ist eine regelmäßige Medikamenteneinnahme. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte die Tablette eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Kommt es zu nächtlichem Sodbrennen, empfiehlt sich, eine abendliche Dosis einzunehmen. Für Kinder sind Protonenpumpenhemmer nicht geeignet und bei Schwangeren nur unter äußerster Vorsicht zu verschreiben.
Histaminrezeptorblocker
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Eingeschränkt [1]
Für Schwangere geeignet: Ja, aber mit Einschränkungen [2]
Hauptwirkung: Reduzieren die Magensäureproduktion [1]
Die Wirkstoffe Cimetidin, Ranitidin und Famotidin zählen zu den Histaminrezeptorblockern. Sie binden an den Rezeptor der säureproduzierenden Zellen im Magen und reduzieren so die Magensäureproduktion. Daher sind diese Präparate nur bei leichten Refluxbeschwerden zu empfehlen. Um unerwünschten Wirkungen vorzubeugen, sollten die Tabletten mit viel Flüssigkeit eingenommen werden. Niemals sollte gleichzeitig Alkohol getrunken werden, da der Alkoholabbau in der Leber bei diesen Medikamenten verlangsamt abläuft [1].
Antazida
Verschreibungspflichtig: Nein
Für Kinder geeignet: Eingeschränkt [1]
Für Schwangere geeignet: Ja, aber mit Einschränkungen [2]
Hauptwirkung: Pufferung der Magensäure [1]
Antazida können die Magensäure kurzzeitig binden und neutralisieren. Daher kommt es beim akuten Sodbrennen zu einer umgehenden Linderung der Beschwerden. Diese Wirkung ist aber nur von kurzer Dauer und nicht anhaltend. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine Aluminiumsalze enthalten sind. Bei Kindern und Schwangeren gelten bestimmte Einschränkungen, die beim Arzt erfragt werden sollten [3].
Besonders bei dieser Ursache empfiehlt sich eine langfristige Umstellung der Lebensgewohnheiten. Eine gesunde Ernährung, Sport und ein ausgeglichener Tagesablauf sollten in den Mittelpunkt rücken. Bei Ausbleiben des Erfolges in Bezug auf das Sodbrennen sind die bereits genannten Medikamente und nachfolgenden Therapieschritte gleichsam zu empfehlen [1].
Quellenangaben
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Gerald Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 434–435.
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„Refluxkrankheit“, https://www.embryotox.de/refluxkrankheit.html, 19.11.2016
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„Antazida“, http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Antazida, 19.11.2016
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„Sodbrennen: Das ABC der Übeltäter“, http://www.allgemeinarzt-passau.de/pdf/Sodbrennen.pdf, 19.11.2016
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„GERD: Operation und Medikamente langfristig gleichwertig“, http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/45905, 19.11.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 07.11.2017 |
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