Hausmittel

Apfel gegen Magenbrennen

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Ein altes Sprichwort besagt, dass ein Apfel pro Tag den Arzt fern hält. Der Apfel ist bei uns mit Abstand eine der beliebtesten Obstsorten. Magenbrennen ist ein häufiges Symptom in den westlichen Industrieländern und kommt meist durch eine Überproduktion an Magensäure zustande. Durch die erhöhte Säuremenge wird die empfindliche Schleimhaut des Magens gereizt. Es entsteht Magenbrennen, das nicht nur unangenehm ist, sondern bei einer chronischen Reizung auch gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen kann. Warum Äpfel gegen Magenbrennen helfen können, welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind und wie die Äpfel verzehrt werden, soll in diesem Text erläutert werden.


Wie und warum helfen Äpfel bei Magenbrennen?

Äpfel zählen zu den Kernobstsorten mit vielen verschiedenen Sorten von süß über herb bis säuerlich. Die unterschiedlichen Erntezeitpunkte und die Einfachheit der Lagerung machen Äpfel nahezu das ganze Jahr über verfügbar. Der Apfel besteht zu rund 85 Prozent aus Wasser. Des Weiteren enthalten Äpfel Folsäure, Vitamin C, Gerbsäure und Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Magnesium oder Kalzium. Äpfel enthalten ebenfalls einen hohen Anteil an Ballaststoffen und zwar in Form von Pektin und Cellulose. Je mehr Pektin ein Apfel enthält, desto größer seine heilende Wirkung [1]. Pektine können die Gesundheit des Magens wesentlich beeinflussen. Sie können Reizungen und Entzündungen lindern und die Schleimhäute des Magens schützen. Da Magenbrennen hauptsächlich durch eine erhöhte Menge an Säure entsteht, die die empfindliche Schleimhaut reizt, kann die Schleimhaut-schützende Wirkung des Pektins ein sehr wirksamer Effekt sein. Die Pektine im Fruchtfleisch des Apfels saugen wie ein Schwamm überflüssige Säuren und giftige Stoffe auf. Auch Cellulose kann einen Teil der Magensäure binden [3]. Die Gerbsäure hemmt ein eventuell vorhandenes Bakterienwachstum. Da eine erhöhte Menge an Magensäure auf Grund der chronischen Reizung zu einer Magenschleimhautentzündung durch das Bakterium Helicobacter pylori führen kann, ist die Gerbsäure sehr nützlich. Äpfel wirken zudem einer Übersäuerung entgegen. Da die im Apfel enthaltenen Fruchtsäuren vom Körper komplett abgebaut werden können, bleiben nur basisch wirkende Mineralien übrig. So wird das Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers gefördert. Dieses ist essentiell für die Regulation der Magensäureproduktion und zur Vermeidung von Überschüssen [2]. Magenbrennen kann durch psychische Belastungssituationen, Stress und Unruhe ausgelöst werden. Äpfel können beruhigend und entspannend wirken, einen ruhigen Schlaf fördern und Nervosität mindern. Dies kann dazu beitragen, dass Stress-bedingtes Magenbrennen gelindert wird [4].

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Bei starkem Brennen im Magen ist die Schleimhaut des Magens gereizt. In diesem Fall bietet sich eine sogenannte Apfelkur an. Diese zeigt beispielsweise auch bei Durchfallerkrankungen eine Wirkung. Dabei sollte ein bis zwei Tage lang ausschließlich geriebener Apfel ohne Kerne und Gehäuse gegessen werden. Diese Behandlung ist auch für Kinder geeignet [2].

Um eine Übersäuerung zu unterbinden, sind die sauren und halbsauren Apfelsorten besser geeignet als süße. Süßere Äpfel enthalten mehr Fruchtzucker und bilden beim Abbau weniger basische Stoffe aus. Wichtig zu beachten ist, dass die Äpfel in den Supermärkten fast ausnahmslos einer Behandlung mit Pflanzenschutzmittel, Dünger oder ähnlichem unterzogen wurden. Es sollten nur Äpfel aus biologischen Anbau verwendet werden [2]. Viele wichtige Inhaltsstoffe des Apfels sitzen direkt unter der Schale. Daher sollten Äpfel vor dem Genuss kräftig gewaschen und abgerieben, das Schälen jedoch unbedingt vermieden werden [3].

Der Apfel kann im Ganzen gegessen, gerieben, als Apfelkompott, Apfelmus oder Tee verzehrt werden. Da Äpfel in die Verdauung eingreifen können, muss auf eine passende Zubereitung geachtet werden. Äpfel wirken stopfend, wenn sie gerieben mit der Schale verzehrt werden. Liegt eine Neigung zu Durchfall vor, ist dies die Variante der Wahl. Bei Verstopfung hingegen sollte der Apfel im Ganzen gegessen werden [5]. Überschüssige Magensäure kann auch durch den Verzehr von Apfelessig reduziert werden. Apfelessig wirkt trotz seines sauren Geschmackes basenbildend. Basische Lebensmittel können nicht nach dem Geschmack eingeteilt werden. Es kann eine 2-bis 3-monatige Kur angewendet werden, um das Magenbrennen positiv zu beeinflussen. Dabei sollte ein halbes Glas Wasser mit einem Teelöffel Apfelessig zu jeder Mahlzeit getrunken werden. Als Vorbeugungsmaßnahme vor fetten und reichhaltigen Mahlzeiten, auf die häufig Magenbrennen folgt, kann ein Esslöffel Apfelessig pur gleich nach dem Essen eingenommen werden. Apfelessig kann als Mittel zum Würzen verwendet werden und Salate, Saucen, Fisch oder Geflügel verfeinern. Dies wirkt positiv auf eine gute Säure-Basen-Balance im Körper [6]. Die im Apfel enthaltenen Pektine wirken fördernd auf die Bildung von Magenschleim. Eine ähnliche Wirkung kann Kamille bewirken. Daher ist die Kombination aus Kamille und Apfelpektin sehr gängig und auch in Form von Fertigarzneien erhältlich [7].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Die Beeinflussung der Verdauung durch den Verzehr von Äpfeln wurde bereits erklärt. Daher ist es wichtig, festzustellen, ob eine Neigung zu Durchfall oder Verstopfung besteht, um die richtige Zubereitungsart zu wählen. Nicht für jeden sind Äpfel ein bekömmliches Nahrungsmittel. Da Äpfel viel Fruchtzucker enthalten, sollten Patienten mit einer Fruchtzuckerunverträglichkeit Äpfel meiden. Die Dunkelziffer der Patienten mit dieser Unverträglichkeit ist hoch, jedoch entwickelt nur jeder zweite Betroffene klinische Symptome. Der Grund liegt in einem fehlerhaften Transportmolekül. Die Folgen sind Schmerzen im Bauch, Blähungen und Durchfall [8]. Manchen Betroffenen mit Unverträglichkeitsreaktionen hilft es bereits, Äpfel zu dünsten oder zu backen. Viele der Allergene werden durch Hitze abgeschwächt. Die Verträglichkeit unterscheidet sich zudem von Apfelsorte zu Apfelsorte. Häufig sind länger gelagerte Äpfel besser verträglich als frisch geerntete. Es sollte darauf geachtet werden, dass insbesondere bei Patienten mit Birkenpollenallergie eine sogenannte Kreuzallergie gegen Äpfel auftreten kann [9].



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