Sodbrennen und Erbrechen: Alternativmedizin

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Sodbrennen und Erbrechen können sowohl von einer Gastritis als auch von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) oder einem Reizmagensyndrom verursacht werden. Während eine akute Gastritis und das Reizmagensyndrom gut mit alternativen Heilmethoden behandelt werden können, sollte eine Refluxkrankheit höchstens begleitend alternativmedizinisch therapiert werden. Grundsätzlich gilt, wenn die Symptome über einen Zeitraum von mehr als zehn Tagen anhalten oder regelmäßig mindestens zweimal die Woche auftreten, sollte ein schulmedizinischer Arzt konsultiert werden, um schwere gesundheitliche Folgeschäden zu vermeiden [1][2].


Sodbrennen und Erbrechen
Ursache 1: Gastritis
Behandlung mit Alternativmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine alternativmedizinische Behandlung ausreichend?
Eingeschränkt
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Schwer verdauliche Speisen, zu große Portionen, Alkohol, Nikotin, magenschleimhautreizende Medikamente

Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Neben Sodbrennen und Erbrechen können dabei Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit auftreten. Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Gastritis. Während eine akute Gastritis meist nach kurzer Zeit abklingt und gut mit den unten stehenden alternativen Heilmethoden natürlich behandelt werden kann, ist eine chronische Gastritis mitunter eine ernste Erkrankung, die einer schulmedizinischen Therapie bedarf. Schwer verdauliche große Mahlzeiten, Medikamente, welche die Magenschleimhaut reizen (z. B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Paracetamol), Alkohol und Nikotin können eine Gastritis verschlimmern und sollten daher während des Behandlungszeitraums vermieden werden [1].

Behandlung mit Homöopathie

Bismuthum, Cuprum und Chamomilla sind homöopathische Arzneien, die bei einer akuten Gastritis zur Linderung der Symptomatik eingesetzt werden können. Bei starken krampfartigen Magenschmerzen, einer Unverträglichkeit von Speisen und Sodbrennen wirkt Bismuthum. Cuprum dagegen passt eher zu kolkartigen Schmerzen im ganzen Verdauungstrakt (Speiseröhre, Magen, Darm) und damit einhergehenden Schweißausbrüchen. Chamomilla schließlich hilft bei Magenschleimhautentzündungen, die von Blähungen begleitet werden und sich negativ auf die Laune des Patienten auswirken. Das passende Mittel kann bis zu fünf Mal am Tag eingenommen werden. Für einen Erwachsenen genügen pro Einnahme fünf Globuli in der Potenz D12 [3].  

Behandlung mit Schüßler-Salzen

Das Schüßler-Salz Nr. 9 (Natrium phosphoricum) reguliert den Säure-Basen-Haushalt im Körper. Bei einer akuten Gastritis ist meist ein Überschuss an Säure vorhanden, der mithilfe dieses Salzes abgebaut werden kann. Solange die Symptome anhalten, sollten davon dreimal täglich zwei Tabletten in der Potenz D6 eingenommen werden [4]. Das Schüßler-Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) lindert Schmerzen und Blähungen. Bei akuter Symptomatik sollten einmal täglich zehn Tabletten in der Potenz D6 mit 125 ml kochendem Wasser übergossen werden. Nachdem die Mischung leicht abgekühlt ist, kann sie in kleinen Schlucken getrunken werden [5]. Zur begleitenden Behandlung einer chronischen Gastritis eignet sich das Schüßler-Salz Nr. 4 (Kalium chloratum). Es hilft dabei, den Körper zu entgiften und so die Genesung zu fördern. Stündlich sollten zwei bis drei Tabletten in der Potenz D6 eingenommen werden, bis die Symptomatik nachlässt [6].

Sonstige alternativmedizinische Verfahren

Die Bachblütentherapie basiert auf der Annahme, dass jeder körperlichen Erkrankung ein seelischer Konflikt zugrunde liegt. So kann dieser Lehre nach eine Gastritis beispielsweise auf verdrängte Sorgen hinweisen. Die Blüte Nr. 1 (Agrimony) sorgt in einem solchen Fall für innere Ruhe und Entspannung. Die Blüte Nr. 15 (Holly) dagegen kommt als Arznei infrage, wenn Aggressionen und Missgunst im Spiel sind [7][8]. Den Prinzipien der Osteopathie gemäß geht der Behandlung einer Gastritis ein ganzheitlicher Diagnoseprozess voraus. Psychische und körperliche Ursachen werden gleichsam in die Diagnosefindung miteinbezogen. Schließlich wird der Osteopath versuchen, mithilfe von Massagen und Drainagen (Ableiten gestauter Körperflüssigkeiten), aber auch mit diätischen Maßnahmen die Ursache der Entzündung zu behandeln [9]. Der Heillehre der Traditionellen Chinesischen Medizin nach wird eine Gastritis häufig von verdrängten Ängsten, Kummer und Sorgen verursacht. Diese führen zu einem Energieungleichgewicht im Körper, das sich schließlich auf die Magenschleimhäute auswirkt. Heilkräuter und Akupunktur, aber auch seelsorgerische Gespräche kommen zum Einsatz, um die Beschwerden zu lindern [10].

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Sodbrennen und Erbrechen
Ursache 2: Gastroösophageale Refluxkrankheit
Behandlung mit Alternativmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine alternativmedizinische Behandlung ausreichend?
Nein
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Fett- und zuckerhaltige Speisen, Alkohol, Nikotin, zu enge Kleidung

Von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit spricht man, wenn regelmäßig mindestens zweimal die Woche Refluxsymptome auftreten. Dazu zählen Sodbrennen, saures Aufstoßen, ein saurer Geschmack im Mund und etwas seltener auch Erbrechen. Mit einer Refluxkrankheit ist nicht zu spaßen. Im schlimmsten Fall kann die über längere Zeit immer wieder aufsteigende Säure die Speiseröhrenschleimhäute schädigen und sogar Krebserkrankungen verursachen. Diese Krankheit sollte daher nur begleitend alternativmedizinisch behandelt werden. Dazu eignen sich alle unten genannten Methoden gleichermaßen. Fett- und zuckerhaltige Speisen, Alkohol, Nikotin und zu enge Kleidung verschlimmern die Symptome und sollten deshalb während des Behandlungszeitraums vermieden werden [1][2].

Behandlung mit Homöopathie

Zur Behandlung eines Refluxes eignen sich verschiedene Verdauungsmittel, darunter Cuprum und Lycopodium. Während Cuprum vor allem den brennenden Schmerz hinter dem Brustbein bekämpft, wirkt sich Lycopodium positiv auf den gesamten Verdauungstrakt aus. Vom jeweiligen Mittel können dreimal täglich fünf Globuli in der Potenz D12 eingenommen werden. Nux vomica dagegen sollte vor allem nach den Mahlzeiten zur Anwendung kommen. Fünfzehn Minuten nach dem Essen genügen drei Globuli in der Potenz D12, um die Symptome zu lindern [11].

Behandlung mit Schüßler-Salzen

Die Salze Nr. 9 (Natrium phosophoricum) und Nr. 23 (Natrium bicarbonicum) wirken sich regulierend auf den Säure-Basen-Haushalt aus. Bei einem Reflux steigt überschüssige Magensäure in die Speiseröhre auf und verursacht die Beschwerden. Beide Mittel können angewendet werden, um diesen Effekt zu unterbinden. Jeweils zwei Tabletten in der Potenz D6 dreimal täglich sollten genügen, um die Symptomatik zu lindern [4][12].

Sonstige alternativmedizinische Verfahren

Die Blüte Nr. 6 (Cherry Plum) wird in der Bachblütentherapie häufig bei einem Säurereflux verwendet. Sie löst unbewältigte Konflikte, die auf den Magen schlagen. Bei innerer Anspannung und Stress dagegen hilft die Blüte Nr. 16 (Honeysuckle) [13][14]. In der Osteopathie spielt bei der Behandlung einer Refluxkrankheit der Säure-Basen-Haushalt eine entscheidende Rolle. In einer Laboruntersuchung wird festgestellt, ob diesbezüglich ein Ungleichwicht im Organismus besteht. Mit diätischen Maßnahmen und Einläufen soll dieses Ungleichgewicht behoben werden. Zusätzlich löst eine manuelle Therapie körperliche Verspannungen [15][16]. Die Traditionelle Chinesische Medizin betrachtet eine Refluxkrankheit als Ungleichgewicht der Energien im Körper. Sodbrennen weist in der Regel auf einen Überschuss an Yang (das in der chinesischen Philosophie dem Yin entgegengesetzte Prinzip) hin. Dieser Überschuss wird mit diätischen Maßnahmen, Heilkräutern und Akupunktur der Körpermitte kuriert [17].

Sodbrennen und Erbrechen
Ursache 3: Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)
Behandlung mit Alternativmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine alternativmedizinische Behandlung ausreichend?
Eingeschränkt
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Schwerverdauliche Speisen, Alkohol, Nikotin, Stress

Das sogenannte Reizmagensyndrom ist eine Ausschlussdiagnose. Es wird immer dann diagnostiziert, wenn keine körperlichen Ursachen für Magenbeschwerden wie z. B. Bauchweh, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit gefunden werden können. Daher lässt sich das Reizmagensyndrom nur sehr schwer schulmedizinisch behandeln. Große Erfolge auf diesem Gebiet dagegen erzielt die Alternativmedizin. Sollte eine der unten genannten alternativen Heilmethode zum Einsatz kommen, um die Beschwerden zu lindern, sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Schwer verdauliche Speisen, Alkohol, Nikotin und Stress können die Symptome verschlimmern und sollten daher während des Behandlungszeitraums vermieden werden [1].

Behandlung mit Homöopathie

Bei anfallsweisen oder anhaltenden Bauchschmerzen wirkt Antimonium crudum. Graphites dagegen kann verwendet werden, wenn neben Magenproblemen auch noch Darmprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung auftreten. Von beiden Mitteln können dreimal täglich fünf Globuli in der Potenz D6 Linderung verschaffen. Lycopodium dagegen sollte als systemische Therapie einmal wöchentlich eingenommen werden, davon fünf Globuli in der Potenz D30 [18].

Behandlung mit Schüßler-Salzen

Zur Behandlung eines Reizmagens sollte eine Kombination aus den Schüßler-Salzen Nr. 5 (Kalium phosphoricum), Nr. 20 (Kalium aluminium sulfuricum) und Nr. 23 (Natrium bicarbonicum) zur Anwendung kommen. Kalium phosphoricum wirkt sich positiv auf die Beweglichkeit von Magen und Speiseröhre aus, Kalium aluminium sulfuricum beruhigt die gereizten Schleimhäute und wirkt entzündungshemmend und Natrium bicarbonicum bindet überschüssige Säure. Von allen drei Mitteln sollten einmal täglich zwei Tabletten in der Potenz D6 eingenommen werden, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind [12][19][20].

Sonstige alternativmedizinische Verfahren

Bei einem Reizmagen kommt häufig die Bachblüte Nr. 3 (Beech) zum Einsatz. Sie passt zu Menschen, die in ihrer Vergangenheit häufig unter Diskriminierung und Ausgrenzung zu leiden hatten und nun, im Bemühen, sich die Anerkennung anderer zu verdienen, einen perfektionistischen Zug entwickelt haben. Sie sind häufig streng mit sich selbst und anderen und reagieren auf Schwäche mit Aggression [21]. Zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms kommt in der Osteopathie klassischerweise die viszerale Therapie zum Einsatz. Durch eine manuelle Diagnose werden Läsionen, Verspannungen und Einklemmungen am Körper ausfindig gemacht und dann mit Massagen und Drainagen kuriert [22]. Die Traditionelle Chinesische Medizin verlangt eine ausführliche Anamnese zur Therapie eines Reizdarmsyndroms. Das Energieungleichgewicht, das die Symptome auslöst, kann an verschiedenen Stellen im Körper lokalisiert sein. Für jeden Patienten wird ein individueller Therapieplan erstellt. Bei der Behandlung kommen meist Heilkräuter, Akupunktur und diätische Maßnahmen zum Einsatz [17].

Alternativmedizinische Behandlung der sonstigen Ursachen

Sodbrennen und Erbrechen können außerdem durch eine Schwangerschaft oder verschiedene Medikamente ausgelöst werden [1][2]. Alternative Heilmethoden richten sich allerdings meist nicht nach schulmedizinischen Diagnosen. Daher lohnt es sich, einen Heilpraktiker aufzusuchen, um die individuell beste Behandlungsmethode für die entsprechende Erkrankung zu finden.



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