Symptome

Husten durch Refluxkrankheit

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Das Beschwerdebild des gastroösophagealen Refluxes, also des Rückflusses von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre, kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Klassische Symptome, die für das Vorliegen eines Refluxes sprechen, sind Sodbrennen, saures Aufstoßen, Schluckbeschwerden und ein bitterer Geschmack im Mund [1]. Ein häufig unterschätztes Symptom ist anhaltender Husten [1]. Genauer betrachtet, stellt eine Refluxkrankheit sogar eine der häufigsten Ursachen von chronischem Husten dar [1][3]. Wie eine Refluxkrankheit als Ursache von Husten richtig erkannt wird und welche Therapiemöglichkeiten bestehen, soll hier näher erläutert werden.


Welche Symptome hat Husten durch Refluxkrankheit?

Husten stellt ein sehr lästiges Symptom dar. Besonders in der Erkältungszeit leiden viele Menschen unter Husten in unterschiedlicher Ausprägung. Doch erst wenn der Husten länger als drei Wochen besteht und keine Verbesserung eingetreten ist, spricht man von chronischem Husten [1].

Es wird angenommen, dass gastroösophagealer Reflux bei 21 Prozent der Erwachsenen den Auslöser eines lange anhaltenden Hustens darstellt [4]. Dabei ist diese Ursache nicht immer leicht ausfindig zu machen, denn oft fehlen die klassischen Symptome einer Refluxkrankheit [4]. Nichtsdestotrotz sollten Beschwerden, wie häufiges Aufstoßen, Fremdkörpergefühl im Hals, Sodbrennen, Schluckstörungen, Heiserkeit oder Mundgeruch, an eine Refluxkrankheit denken lassen [1].

Doch wie kann ein Rückfluss von Magensäure Husten verursachen? Die Erklärung dafür ist, dass durch den Reflux, häufiges Räuspern und Aufstoßen geringe Mengen an Magensäure in die Luftröhre gelangen. Die Schleimhaut hier kann sich nicht gegen die Magensäure schützen und reagiert gereizt. Die Folge sind eine Entzündung der Schleimhaut und eine erhöhte Empfindlichkeit der Hustenfühler in der Luftröhre. Es kommt zu einem unangenehmen, chronischen Reizhusten.

Andererseits kann chronischer Husten auch einen Reflux begünstigen [1][2]. Durch den Husten wird das Zwerchfell unter der Lunge angespannt und der Druck im Bauchraum sowie im Magen erhöht sich. Es kann zu einer Schwäche des Schließmuskels der Speiseröhre und zum ungewollten Rückfluss von Magensäure führen. So leiden vermutlich 80 % der Asthmatiker unter Refluxbeschwerden [2]. Husten und gastroösophagealer Reflux bilden also eine Art Teufelskreis [5].

Wie wird eine Refluxkrankheit als Ursache von Husten erkannt?

Die Ursachensuche bei chronischem Husten gestaltet sich oft schwer. Wird eine Refluxkrankheit als Ursache vermutet, sollten trotzdem zuerst andere Ursachen, welche die Atemwege betreffen, wie Asthma bronchiale, ausgeschlossen werden [1]. Bestehen zusätzliche Symptome einer Refluxkrankheit oder wird keine andere Ursache für den Husten gefunden, kann versuchsweise eine Therapie mit Medikamenten gegen Reflux eingeleitet werden [1]. Durch eine erfolgreiche Therapie des Refluxes wird so gesehen die Diagnose einer Refluxkrankheit gestellt.

Ist die Diagnose eines gastroösophagealen Refluxes nach einer solchen Probetherapie gestellt, sollte eine Magenspiegelung erfolgen [1]. Während dieser Untersuchung ist es möglich, mit einer kleinen Kamera die Wände von Speiseröhre und Magen genauer zu betrachten und eventuelle Auffälligkeiten zu erkennen. In Ausnahmefällen kann auch eine Messung des Säuregehaltes des Magens (24h-pH-Metrie) über 24 Stunden hinweg erfolgen [1]. Diese Untersuchung zeichnet sich zwar durch eine hohe Genauigkeit aus, ist aber für den Patienten sehr unangenehm und zeitaufwändig.

Wie wird Husten durch Refluxkrankheit behandelt?

Sollte sich eine Refluxkrankheit als Ursache für chronischen Husten herausstellen, erfolgt in erster Linie eine Therapie dieser Erkrankung [1].

In der Regel verschreiben Ärzte dazu entweder sogenannte Protonenpumpenhemmer (Pantoprazol, Omeprazol, Esomeprazol) [6] oder H2-Rezeptorblocker (Ranitidin, Cimentidin, Famotidin) [6]. Diese Medikamente reduzieren die Säureproduktion im Magen [6]. Somit ist der Magensaft weniger schädlich für die Schleimhäute von Speise- und Luftröhre. Ein sehr häufig verschriebenes Medikament, das zur Gruppe der Protonenpumpenhemmer zählt, ist Pantoprazol (Pantozol®, Gastrozol®, Pantoprazol HEXAL®) [6].


Bei adäquater Therapie der Refluxkrankheit verschwindet auch der lästige Husten. Allerdings sollten eine Refluxkrankheit und ihre Therapie regelmäßig von einem Arzt kontrolliert werden.