Sodbrennen und Blähungen: Hausmittel
Sodbrennen und Blähungen treten eher selten gemeinsam auf. Während Sodbrennen im Magen und in der Speiseröhre entsteht, betreffen Blähungen den Darm. Schwerverdauliche Mahlzeiten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien und funktionelle Verdauungsstörungen können dennoch beide Symptome verursachen. Mit Hausmitteln ist aber nur eine Behandlung der akuten Beschwerden möglich. Allergien, Unverträglichkeiten und andere Grunderkrankungen lassen sich auf diese Weise nicht therapieren. Treten die Symptome regelmäßig auf, sollte deshalb unbedingt ein Arzt konsultiert werden [1][2].
Blähende und schwerverdauliche Lebensmittel können Sodbrennen und Blähungen verursachen. Auch Kaffee, Alkohol und Nikotin können für die Beschwerden verantwortlich sein und sollten deshalb bei akuter Symptomatik vermieden werden. Diverse Hausmittel lindern die Beschwerden und eignen sich daher gut zur Behandlung. Wer regelmäßig unter Blähungen und Refluxsymptomen nach dem Essen leidet, sollte eine Ernährungsumstellung in Betracht ziehen. Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, die krankmachenden Lebensmittel zu identifizieren, um zukünftig darauf zu verzichten [2].
Wärme
Wärme lindert Schmerzen und kann die Verdauung anregen. Bei akuten Beschwerden können ein Körnerkissen oder eine Wärmflasche auf dem Bauch in entspannter, halbliegender Haltung – flaches Liegen kann die Refluxsymptome verschlimmern – Wunder wirken. Auch ein warmer, aber nicht kochend heißer Kräutertee oder eine warme Suppe können die Symptomatik lindern.
Kümmel
Kümmel gilt als Hausmittel gegen Blähungen, das außerdem Entzündungen entgegenwirkt und die gereizten Schleimhäute beruhigt. Wer Kümmel aus geschmacklichen Gründen nicht in seinen Mahlzeiten verzehren möchte, kann nach dem Essen einen Kümmeltee trinken, der sich – zusätzlich mit Anis und Fenchel angereichert – wohltuend auf die Verdauung auswirkt [4].
Keine Mahlzeiten nach 18 Uhr
Sobald abends die Müdigkeit einsetzt, wird auch die Verdauung träge. Lebensmittel verbleiben länger im Darm und die Darmbakterien produzieren blähende Gase. Refluxpatienten profitieren davon, nach 18 Uhr auf Speisen zu verzichten. Mit vollem Magen verschlimmern sich die Symptome im Liegen [1][3].
Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien sind ernsthafte Erkrankungen, die im schlimmsten Fall, beispielsweise wenn es zu einem anaphylaktischen Schock kommt, tödlich enden können. Deshalb sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, wenn Sodbrennen, Blähungen und andere Verdauungsprobleme regelmäßig auftreten. Neben der schulmedizinischen Behandlung können die Symptome mit Hausmitteln gelindert werden. Alkohol und Nikotin sind in dieser Zeit zu vermeiden, da sie den Magen-Darm-Trakt zusätzlich reizen [1][2].
Honig
Honig ist ein entzündungshemmendes Hausmittel, das sich außerdem beruhigend auf die Schleimhäute des Magens und der Speiseröhre auswirken kann. Ein Löffel Honig in Tee oder in warmer Milch kann leichte Beschwerden lindern [4].
Ingwertee
Inger regt die Durchblutung an, lindert Entzündungen und stärkt das Immunsystem. Eine warme Tasse Ingwertee wird bei Blähungen oder Sodbrennen häufig empfohlen. Alternativ kann der Ingwer auch in Speisen verarbeitet werden [4].
Kurkuma
Das in Kurkuma enthaltene Curcumin wirkt entzündungshemmend und abschwellend auf Schleimhäute. In einem Glas Wasser werden ein Teelöffel Kurkuma und ein Teelöffel Honig aufgelöst. Dieses Getränk gilt als Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden und Allergien [4].
Von einer funktionellen Erkrankung spricht man, wenn keine physische Ursache für die Beschwerden des Patienten infrage kommt. Reizmagen- oder Reizdarmsyndrom ist dementsprechend immer eine Ausschlussdiagnose. In der Regel genügt die Behandlung mit Hausmitteln nicht. Häufig werden die Symptome durch Stress oder psychische Belastungssituationen verschlimmert oder gar ausgelöst, weshalb eine Psychotherapie bei vielen Patienten zur Besserung oder zur Genesung führt [1].
Wärme
Siehe oben (Ursache 1).
Keine Mahlzeiten nach 18 Uhr
Siehe oben (Ursache 1).
Kümmel
Siehe oben (Ursache 1).
Behandlung der sonstigen Ursachen
Auch ein bakterieller oder viraler Magen-Darm-Infekt, eine akute oder chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder eine Schwangerschaft können zu Sodbrennen und Blähungen führen. Die oben genannten Hausmittel sind in diesen Fällen zur Linderung der Symptome ebenfalls geeignet. Betroffene, die in Verbindung mit solchen Beschwerden zusätzlich unter saurem Aufstoßen leiden, können zur Behandlung einen Teelöffel Natron in einem Glas Wasser auflösen und die Flüssigkeit in kleinen Schlucken trinken. Natron neutralisiert die Magensäure und kann daher bei Refluxsymptomen wirksam sein [1][3][4].
Quellenangaben
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B. Göke, C. Begingen: Gastroenterologie systematisch. Uni-Med, 2007, S. 91 ff., S. 192 ff., S. 447 ff.
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H. Koula-Jenik, M. Kraft, M. Miko, R.-J. Schulz (Hrsg.): Leitfaden Ernährungsmedizin. Elsevier/Urban & Fischer, 2006, S. 479 ff., S. 556 ff
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T. Lüscher, J. Steffel (Hrsg.): Magen-Darm-Trakt. Springer, 2013, S. 48 ff.
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„Die zehn besten Hausmittel gegen Magenprobleme“, http://www.gastritisbehandlung.com/die-10-besten-hausmittel-gegen-magenprobleme/, 21.11.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 09.11.2017 |
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