Aufstoßen und Sodbrennen: Ursachen
Wodurch kann es zu regelmäßigem sauren Aufstoßen und einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein kommen? Die häufigste Ursache des Sodbrennens ist eine verminderte Muskelspannung des unteren Speiseröhrenmuskels. Ein erhöhter Druck im Bauchraum, z. B. bei Fettleibigkeit (Adipositas), bedingt ebenfalls saures Aufstoßen. Auch eine gestörte Magenentleerung führt dazu, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt und die aufgeführten Beschwerden verursacht. Die in der Regel harmlosen Ursachen lassen sich durch eine gezielte Diagnostik gut voneinander unterscheiden. Sodbrennen kann durch die aufsteigende Magensäure jedoch Langzeitschäden wie ein Geschwür verursachen.
Der untere Speiseröhrenmuskel befindet sich im Körper zwischen dem unteren Abschnitt der Speiseröhre und oberen Teil des Magens. Normalerweise erschlafft dieser Muskel nur während des Schluckvorgangs, während er sich ansonsten fest zusammenzieht. Dadurch ist der Druck im unteren Speiseröhrenmuskel größer als im Magen, sodass zwischen den beiden Organen eine Barriere besteht. Erschlafft der Muskel nun auch außerhalb des Schluckvorgangs, können Nahrungsbestandteile und Magensäure vom Magen in die Speiseröhre gelangen und dort das Brennen verursachen. Von dieser sehr häufigen Problematik sind vor allem Männer der westlichen Industrienationen betroffen. Es stehen gute Behandlungsoptionen zur Verfügung, die rasch angewandt werden sollten. Durch die aggressive Magensäure können ansonsten Entzündungen (Ösophagitis) und Geschwüre in der Speiseröhre entstehen [1].
Auch durch einen erhöhten Druck im Bauchraum kann die Barriere zwischen Speiseröhre und Magen überwunden werden. So wird der Mageninhalt leicht in die Speiseröhre gepresst und die Beschwerden ausgelöst. Hiervon sind vor allem Menschen mit Übergewicht (Adipositas) und Schwangere im letzten Trimenon betroffen. Aber auch ein stark gefüllter Magen führt über eine Magendehnung und einen damit verbundenen hören Druck im Bauchraum zu einer Belastung und Schwäche des unteren Speiseröhrenmuskels [1][2]. Bei Schwangeren sollte sich das Sodbrennen nach der Geburt deutlich bessern. Menschen mit Übergewicht können dem durch eine Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme entgegenwirken. Denn auch in dieser Patientengruppe kann Sodbrennen zu Langzeitschäden führen [1].
Zu regelmäßigem Aufstoßen und Sodbrennen kann es auch im Rahmen einer gestörten Magenentleerung kommen. Hierfür kann ein Verschluss des Magenausgangs (Magenausgangsstenose) oder eine Hemmung der Magenbeweglichkeit (Gastroparese) im Verlauf eines Diabetes auftreten [2]. Beide Erkrankungen bewirken einen längeren Verbleib der Nahrung im Magen. Dadurch wird dieser zunehmend gedehnt, wodurch Nahrungsreste in die Speiseröhre gelangen können. Die Selbstbehandlung ist hier nur eingeschränkt möglich, da eine Operation oder eine medikamentöse Therapie notwendig sein können. Auch durch diese Ursache können Langzeitschäden wie eine Ösophagitis oder ein Geschwür entstehen [1].
Sonstige Ursachen
Seltene Ursachen für Sodbrennen können Operationen an der Speiseröhre, ein Zwerchfellbruch oder eine Bindegewebsverhärtung (Sklerodermie) sein. Diese Erkrankungen müssen ärztlich behandelt werden [1][3].
Quellenangaben
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Gerd Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2014, S. 432–434.
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Helmut Messmann: Klinikische Gastroenterologie. Georg Thieme Verlag, 2011, S.160–161.
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Markus Müller: Chirurgie. Mediz. Verlags- und Informationsdienste, 2013, S. 279–280.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 30.01.2017 |
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