Sodbrennen (immer Nachts): Ursachen
Sodbrennen ist ein sehr unangenehmer Schmerz hinter dem Brustbein, der einen Großteil der westlichen Bevölkerung selten oder regelmäßig heimsucht. Viele Betroffene beklagen dabei vor allem nächtliche Beschwerden, die ihnen den Schlaf rauben. Es gibt verschiedene Ursachen für nächtliches Sodbrennen, die im Folgenden erläutert werden.
Unter der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) versteht man einen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Normalerweise wird dieser Rückfluss durch den Schließmuskel zwischen beiden Organen unterbunden. Kommt es jedoch zu einer Schwächung dieses Schließmuskels, kann die zurücklaufende Säure die Schleimhaut der Speiseröhre angreifen und Schmerzen verursachen.
Die GERD ist eine häufige Erkrankung, unter der in den westlichen Industrienationen etwa 20 % der Erwachsenen leiden. Viele Patienten beklagen ein verstärktes nächtliches Auftreten der Beschwerden, da sich der Rückfluss durch die liegende Position verstärkt. Der Verzehr von schweren Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen kann den Rückfluss zusätzlich verstärken.
In der Regel kann die Refluxkrankheit durch Veränderungen der Lebensweise und – wenn nötig – ergänzende Medikamente gut beherrscht werden.
Sodbrennen tritt häufig bei erhöhtem Druck im Bauchraum auf, denn dieser überträgt sich auf die in der Bauchhöhle gelegenen Organe. Dadurch wird der Inhalt des Magens Richtung Speiseröhre gedrückt, was den Schließmuskel am Mageneingang massiv beansprucht. Durch diesen Mechanismus kommt es zu einem Reflux, der sich als Sodbrennen äußert. Dieser Mechanismus wird durch eine horizontale Schlafposition begünstigt und kann zu nächtlichen Beschwerden führen.
Zu einem erhöhten Druck im Bauchraum kann es durch verschiedene Ursachen kommen, von denen Übergewicht die häufigste ist. Doch auch Lungenerkrankungen, die das Atmen erschweren, steigern den Druck im Bauchraum. Bei schwerem Asthma oder einer chronisch entzündlichen Lungenerkrankung (Raucherbronchitis) müssen Bauchmuskeln und Zwerchfell einen Teil der Atemarbeit übernehmen. Dabei üben diese Muskeln Druck auf die Bauchorgane aus [2].
Das Reizmagensyndrom ist eine häufige Ursache für Sodbrennen. Viele Patienten leiden zudem unter Magendruck, Völlegefühlen und Aufstoßen. Anders als bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit können bei einem Reizmagensyndrom jedoch keine Entzündungszeichen bei einer Magenspiegelung gefunden werden. Die Beschwerden treten vor allem in Zeiten von körperlichem oder seelischem Stress auf, weswegen ein gesunder Schlafrhythmus und eine ausgewogene Ernährung wichtige Faktoren für die Genesung darstellen. Bei hartnäckigen Beschwerden kann schließlich eine zeitweise medikamentöse Therapie mit Säurehemmern erwogen werden [1].
Sonstige Ursachen
Eine weitere Ursache für nächtliches Sodbrennen ist eine Schwangerschaft. Mehr als die Hälfte aller Schwangeren leidet im letzten Schwangerschaftsdrittel unter Sodbrennen, da die wachsende Gebärmutter Druck auf die umliegenden Organe im Bauchraum ausübt. Zusätzlich führen einige Schwangerschaftshormone zu einer Spannungsabnahme des Schließmuskels am Mageneingang [4].
Quellenangaben
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G. Herold: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2014, S. 432–436, S. 444–446.
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B. M. Liang, Y. L. Feng: Association of gastroesophageal reflux disease symptoms with stable chronic obstructive pulmonary disease, Lung, 190 (3)/2012, S. 277–282.
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H. Greten, F. Rinninger, T. Greten: Innere Medizin. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 694–697.
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J. Baltzer: Praxis der Gynäkologie und Geburtshilfe. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 226.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 07.11.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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