Ursachen

Magenbrennen durch Alkohol?

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Alkohol beeinträchtigt nicht nur den Geist, sondern gleichermaßen den Körper. Magenbrennen, ein stechendes brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, ist nach dem Genuss von Bier, Wein oder Hochprozentigem keine Seltenheit. Unabhängig von der Häufigkeit des Alkoholkonsums kann selbst bei gelegentlichem Verzehr ein starkes Magenbrennen auftreten. Kommt es regelmäßig zu Magenbrennattacken, besteht die Gefahr, dass sich ernste Spätfolgen wie eine Ulkuskrankheit, Magenentzündung oder eine Refluxkrankheit ausbilden.

Getreu dem Sprichwort „Nur die Dosis macht das Gift“ kann der Alkohol in ausreichenden Mengen über verschiedenste Mechanismen dem Magen schaden [2][3].


Magenbrennen nach Alkohol: Wie hängt das zusammen?

Auf den ersten Blick scheint es etwas irreführend, doch für die Entstehung von Magenbrennen spielt die Speiseröhre eine zentrale Rolle. Normalerweise wird die Speiseröhre vom Magen durch einen fest verschlossenen Schließmuskel getrennt. Nur während der Nahrungsaufnahme öffnet sich der Schließmuskel. So verhindert er den Rückfluss der aggressiven Magensäure in die sensible Speiseröhre. Diese Trennung ist sinnvoll, denn bei einem unnatürlichen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kann diese ernsten Schaden nehmen [1]. In ausreichenden Mengen senkt Alkohol die Kraft des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Als Folge kann dieser seine trennende Funktion nicht mehr vollständig wahrnehmen. Die starke Magensäure kann ungehindert in die ungeschützte Speiseröhre aufsteigen und die Schleimhaut angreifen. Der Betroffene verspürt dann das schmerzhafte Magenbrennen. Solange ein gewisser Alkoholpegel besteht, kann es zu kurz aufeinander folgenden Magenbrennattacken kommen [2].

Doch weshalb verspüren viele Menschen das Magenbrennen besonders stark nach dem Genuss von Alkohol? Neben der Schwächung des Schließmuskels bewirkt der Alkohol eine vermehrte Magensaftproduktion. Mehr Salzsäure wird im Magen gebildet, sodass häufigeres und stärkeres Magenbrennen auftritt. Die Speiseröhre ist, vereinfacht gesagt, ein langer Muskelschlauch, der den Rachen mit dem Magen verbindet. Durch rhythmische Kontraktionen, sogenannte peristaltische Wellen, befördert die Speiseröhre die Nahrungsbestandteile in den Magen. Alkohol reduziert die Häufigkeit der Kontraktionen und verlängert die Passagezeit. Nach dem Reflux des Magensaftes in die Speiseröhre kann die Magensäure nicht mehr effektiv abtransportiert werden. Die längereVerweildauer löst größere Schäden und damit ein stärkeres Magenbrennen aus. Neben dem häufigeren Reflux, der vermehrten Magensäureproduktion und der gestörten Transportfunktion der Speiseröhre kann der Alkohol auch selbst die Schleimhaut von Magen und Speiseröhre angreifen. Wird hochprozentiger Alkohol getrunken, bemerken viele Menschen ein Brennen vom Hals bis in die Magengegend. Dieses Gefühl ist Ausdruck der direkten Reizung der Schleimhäute durch den Alkohol. Bei sehr häufigem Konsum starker Spirituosen wird aus dem brennenden Gefühl eine Entzündung der Speiseröhre und des Magens. Ständiges Magenbrennen ist die Folge. Manchmal kann das unangenehme Brennen den letzten Alkoholgenuss um Tage überdauern [2]. Prinzipiell kann eine vorbestehende gastroösophageale Refluxkrankheit bereits durch sporadischen Alkoholkonsum verschlimmert werden [2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Die Magensäure ist der Auslöser des Brennens hinter dem Brustbein und in der Magengegend. Zur Linderung des akuten Magenbrennens sollte daher der saure Magensaft abgeschwächt werden. Bestimmte Hausmittel können hierbei schnelle Abhilfe verschaffen. Weißbrot, ein Esslöffel Haferflocken, Kaisernatron oder Mandeln können den Magen beruhigen und die Säure abschwächen. Rezeptfreie Präparate sind in der Apotheke erhältlich. Die Hausmittel und Medikamente bekämpfen nur das Symptom Magenbrennen, jedoch nicht die Ursache. Wenn das Magenbrennen im Keim erstickt werden soll, muss der Alkoholkonsum gänzlich unterlassen oder zumindest stark reduziert werden. Hochprozentiges sollte zwingend gemieden werden, um den Schleimhautschäden an Speiseröhre und Magen entgegenzuwirken. Alkoholexzesse sollten einem moderaten Konsum weichen, um tagelang anhaltendes Magenbrennen zu verhindern. Bestimmte Weinsorten sind manchmal in geringen Mengen verträglich. Wein enthält keine Kohlensäure und ist damit bekömmlicher als Bier, Sekt oder Hochprozentiges. Bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden, um andere Erkrankungen auszuschließen oder weitere Therapiemaßnahmen zu ergreifen [1][2]

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Regelmäßiges Magenbrennen durch Alkohol sollte nicht ignoriert werden. Als Folge kann eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut auftreten. Lebenswichtige Vitamine können bei fortschreitender Erkrankung nicht mehr aufgenommen werden, sodass ernste körperliche Komplikationen drohen. Die gehäufte Entstehung von Geschwüren und bösartigen Tumoren des Magens wird diskutiert [2]. Durch den häufigen Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre können dort Entzündungen, Geschwüre, Blutungen und Verengungen entstehen. Überdauernde Schluckstörungen und bösartige Tumoren sind Folge der anhaltenden Entzündung [1].



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