Sodbrennen beim Kind: Hausmittel
Sodbrennen beschreibt einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein. Es wird in der Regel durch sauren und daher aggressiven Magensaft, der aus dem Magen in die Speiseröhre gelangt (Reflux), ausgelöst. Jüngere Kinder sind noch nicht in der Lage, dies genau zu äußern. Sodbrennen kann sich dann durch Schreien, allgemeines Unwohlsein, häufiges Spucken, Husten oder Essensverweigerung bemerkbar machen. Meistens treten die Beschwerden nach dem Essen auf. Bei Kindern unter zwei Jahren kann ein Reflux altersbedingt sein und ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Bei älteren Kindern ist Sodbrennen dagegen immer abklärungswürdig. Wann Sodbrennen bei Kindern medikamentös zu behandeln ist, muss mit einem Arzt erörtert werden. Oft können auch Hausmittel eingesetzt werden, um Kindern mit Sodbrennen auf milde Weise zu helfen.
Bei Säuglingen weist der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre eine noch nicht voll ausgereifte Funktionsfähigkeit auf. Dies führt dazu, dass er sich auch zwischen den Schluckakten gehäuft öffnet und so einen Reflux ermöglicht. Ein Reflux muss jedoch nicht zwangsläufig Sodbrennen verursachen. Besteht der Verdacht, dass das Kind unter Sodbrennen leidet, sollte dieses durch einen Arzt abgeklärt werden. Gegebenenfalls liegt den Beschwerden eine schwerwiegendere Ursache zugrunde. Folgende Hausmittel können bei Sodbrennen helfen:
Kamille
Kamille wird schon seit Jahrtausenden als vielfältiges Hausmittel genutzt. Neben einer großen Anzahl anderer Beschwerden eignet sich Kamillentee auch bei Sodbrennen [1]. Da der Tee eine gute, jedoch milde Wirkung aufweist, eignet er sich sehr gut für Kinder [1]. Für Kinder sollten pro Tasse Tee etwa ein Teelöffel (die Dosis kann je nach Alter des Kindes leicht variieren) Kamillenblüten der „echten Kamille“ (in der Apotheke erhältlich) aufgegossen werden. Den Tee etwa zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen und zwei bis dreimal täglich trinken [1][2]. Fertigtees oder Teebeutel aus dem Lebensmittelhandel sollten nicht als Heilmittel verwendet werden, da diese eine mangelhafte Qualität als Arznei aufweisen [2].
Probiotika
Probiotika sind „gute Bakterien“, die sich vor allem in Speisen wie Joghurt befinden oder in starken Konzentrationen in Pulverform gekauft werden können. Durch ihre positive Wirkung auf die Verdauungsfunktion, können sie auch Refluxkindern zugute kommen [3]. Bei der Anwendung muss darauf geachtet werden, dass das jeweilige Produkt für Kinder geeignet ist. Die Dosierungsanweisungen können je nach Produkt und Alter des Kindes variieren. Prinzipiell kann das Pulver in das Essen gemischt oder beispielsweise auch vom Finger geleckt werden. Stillenden Müttern wird empfohlen, die Probiotika selbst einzunehmen und so deren gesundheitlichen Nutzen an das Kind weiterzugeben [3].
Übergewicht und eine ungesunde Ernährung sind besonders bei älteren Kindern häufige Ursachen für Sodbrennen. Wichtigste Maßnahme ist hierbei die Einführung einer gesunden Ernährung (basierend auf viel Obst, Gemüse und vor allem ungesüßten Getränken) und ausreichend Bewegung. Symptome dieser Ursachen sollten nicht „wegtherapiert“ werden, ohne die eigentliche Problematik anzugehen. Den Kindern kann während der Umstellung ihrer Ernährung und Lebensgewohnheiten zusätzlich mit einfachen Hausmitteln geholfen werden, um die Symptome von Sodbrennen zu lindern.
Kamille
Alle Informationen und Tipps zur Kamille finden Sie bei der Ursache ,,fehlende Koordination des Speiseröhrenschließmuskels”.
Probiotika
Alle Informationen und Tipps zur Kamille finden Sie bei der Ursache ,,fehlende Koordination des Speiseröhrenschließmuskels”.
Kaugummi kauen
Ist das Kind alt genug, kann das Kauen von Kaugummi helfen, Sodbrennen zu lindern. Das Kauen regt die Speichelproduktion an; der zusätzliche Speichel hilft dabei, die Magensäure zu verdünnen und die Speiseröhre vom zurückgeflossenen Magensaft schneller zu befreien [4]. Der Kaugummi sollte weder Zucker noch Pfefferminze enthalten; Pfefferminze kann den Verschlussdruck des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre schwächen.
Wasser trinken
Es kann bereits helfen, nach dem Essen ein kleines Glas stilles und lauwarmes Wasser zu trinken [4]. Dies spült die Speiseröhre frei und verdünnt den Magensaft. Prinzipiell sollte Kindern immer ausreichend Wasser angeboten werden. Durst kann gegebenenfalls als Hunger fehlverstanden werden, was zu überflüssigen „Zwischensnacks“ führt.
Behandlung der sonstigen Ursachen
Eine weitere Ursache für Sodbrennen bei Kindern kann ein Zwerchfellbruch sein. Dies ist jedoch sehr selten der Fall, da Zwerchfellbrüche bei Kindern meist angeboren sind und dann schnellstmöglich nach der Geburt operativ behandelt werden. Hausmittel spielen hier daher eine sehr untergeordnete Rolle.
Des Weiteren kann eine Störung der Beweglichkeit der Speiseröhre oder des Schluckakts (z. B. im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen oder Behinderungen) Auslöser für Sodbrennen sein. In diesem Fall bedarf das Kind eine engmaschige Betreuung durch einen Arzt; neu auftretende Beschwerden des Kindes sollten immer einem Arzt vorgestellt und dementsprechend therapiert werden.
Quellenangaben
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W. Möhring: Die zehn besten heimischen Heilpflanzen – Wirkung und Anwendung bei Beschwerden. Open Publishing Rights, 2015.
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V. Fintelmann, R. F. Weiss: Lehrbuch Phytotherapie. Georg Thieme Verlag, 2009, 321 f.
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K. Tietje, B. Zajac: Natural Remedies for Kids. Fair Wind Press, 2015, S. 72.
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"Was hilft gegen Sodbrennen bei Kindern?", http://www.cleankids.de/2013/07/17/was-hilft-gegen-sodbrennen-bei-kindern/39063, 16.01.2017
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 07.09.2017 |
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