Ursachen

Mit dem Rauchen aufgehört – jetzt Sodbrennen! Warum?

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Der Konsum von Nikotin ist äußerst gesundheitsschädlich und kann Ursache für die Entstehung von zahlreichen Krankheiten sein. Sodbrennen ist daher nur eines von vielen Symptomen, das durch Rauchen hervorgerufen werden kann. Wie Studien zeigen, kann in den meisten Fällen durch den Verzicht auf Nikotin eine Besserung der Symptomatik erzielt werden [1]. Was aber, wenn die Beschwerden weiterhin anhalten oder erst durch den Rauchstopp ausgelöst werden? Hierzu liefert der folgende Artikel wissenswerte Informationen.


Nikotin und seine Wirkung auf den Verdauungstrakt

Um zu verstehen, warum durch einen Rauchstopp bestimmte körperliche Symptome ausgelöst werden, muss zunächst die Wirkung von Nikotin genauer unter die Lupe genommen werden.

Die Aufnahme von Nikotin erfolgt beim Rauchen nicht nur über die Atemwege, sondern ebenso über die Schleimhaut im Mund und die Haut. Das vom Körper aufgenommene Nikotin wirkt als Botenstoff, der verschiedenste Stoffwechselprozesse beeinflussen kann. Innerhalb weniger Sekunden bindet das Nikotin an passende Rezeptoren (nikotinerge Acetylcholinrezeptoren), die auf der Oberfläche der verschiedensten Zellen im Körper verankert sind [2]. Diese Rezeptoren funktionieren wie Schalter, wobei durch Bindung von Botenstoffen bestimmte Prozesse in der Zelle aktiviert werden können. In den Zellen des Magens löst Nikotin so zum Beispiel einegesteigerte Produktion von Magensäure aus, während die Zellen im Darm zur Verdauung angeregt werden [3]. Aus diesem Grund fällt der Gang zur Toilette nach der Zigarette meist leicht. Ein Rauchstopp kann folglich mit Blähungen und Verstopfungen einhergehen. Sodbrennen hingegen tritt klassischerweise während des Rauchens auf, wobei bereits wenige Minuten nach dem Konsumbeginn die Beschwerden einsetzen [4]. Aus diesem Grund profitieren Menschen, die an Sodbrennen leiden, in den meisten Fällen von einer Nikotinentwöhnung [1].

Mögliche Ursachen für das Auftreten von Sodbrennen nach dem Rauchstopp

Schleimhautschädigungen

Vor allem der regelmäßige Konsum von Nikotin kann zu Reizungen und Irritationen der Schleimhäute in Speiseröhre und Magenführen. Die hierdurch hervorgerufenen Schädigungen können sich als Entzündung, Vernarbung oder auch größere Defekte mit Blutungen äußern. Eine solche Schleimhautschädigung kann folglich mit Schmerzen hinter dem Brustbein oder in der Oberbauchgegend einhergehen. Eine Ausheilung benötigt meist viel Zeit, sodass Beschwerden häufig auch dann noch auftreten, wenn bereits mit dem Rauchen aufgehört wurde [5].

Speiseröhrenkrebs

Langjähriges Rauchen führt nicht nur zu Schleimhautschädigungen, sondern kann auch zu Zellentartungen in der Speiseröhrenschleimhaut führen. Hierbei kann durch das Nikotin direkt das sogenannte Plattenepithelkarzinom hervorgerufen werden. Im Gegensatz dazu wird das sogenannte Adenokarzinom der Speiseröhre durch langjährig bestehenden Magensäurerückfluss ausgelöst, der wiederum durch Rauchen begünstigt wird. Beide Krebsformen äußern sich typischerweise durch Sodbrennen in Kombination mit Schluckbeschwerden. Die Symptome halten dabei auch nach dem Rauchstopp weiterhin an und können mit der Zeit sogar weiter zunehmen [5].

Übergewicht

Forscher haben festgestellt, dass übergewichtige Menschen im Vergleich zu Normalgewichtigen in Bezug auf Sodbrennen weniger von einem Rauchstopp profitieren. Besonders Raucher, die einen Body-Mass-Index (BMI, Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße) größer als 25 aufweisen, leiden trotz des Verzichts auf Nikotin weiterhin an Sodbrennen [1]. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Übergewicht selbst einen starken Risikofaktor für die Entstehung von Sodbrennen darstellt [5].

Weitere Sodbrennen auslösende Faktoren

Rauchen und Übergewicht sind nicht die einzigen Auslöser für Sodbrennen. Sehr fettreiche Nahrung führt beispielsweise innerhalb von 20 bis 30 Minuten nach dem Verzehr zu Sodbrennen und Begleitbeschwerden wie bitterem Aufstoßen. Auch der Genuss von Kaffee, Alkohol oder Schokolade begünstigt diese Symptome. Ursächlich ist hierbei eine durch diese Nahrungsmittel ausgelöste Fehlfunktion des Speiseröhrenschließmuskels, der normalerweise den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verhindert.
Zudem können das Tragen zu enger Kleidung, sitzende Tätigkeiten sowie eine Schwangerschaft zur Entstehung von Sodbrennen beitragen. Grund hierfür ist eine Steigerung des inneren Bauchdrucks, wodurch die Magensäure leichter aus dem Magen zurück in die Speiseröhre gepresst wird [5].




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