Ursachen

Sodbrennen durch Chemotherapie

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Sodbrennen beschreibt ein schmerzhaftes Empfinden hinter dem Brustbein. Es wird durch den Rückfluss (Reflux) von Magensaft in die Speiseröhre ausgelöst. Eine Chemotherapie kann Auslöser hierfür sein oder eine bereits bestehende Refluxkrankheit verstärken [1]. Vor allem Krebspatienten sollten bei Beschwerden jeglicher Art nicht scheuen, ihren Arzt aufzusuchen.
In diesem Artikel wird erklärt, welche Faktoren für das Auftreten von Sodbrennen bei einer Chemotherapie verantwortlich sind. Des Weiteren werden hilfreiche Tipps zur Symptomlinderung durch einfache Allgemeinmaßnahmen erläutert.


Sodbrennen und Chemotherapie: Wie hängt das zusammen?

Ziel einer Chemotherapie ist es, Krebszellen abzutöten [2]. Das wird erreicht, indem die Medikamente in Stoffwechsel- oder Zellteilungsvorgänge eingreifen [2]. Solche Vorgänge spielen auch in gesunden Zellen eine wichtige Rolle, daher werden bei einer Chemotherapie diese in Mitleidenschaft gezogen. Eine unerwünschte Begleiterscheinung ist die Schädigung und das Absterben von gesunden Zellen. Betroffen sind unter anderem Gewebe wie die Mund- oder Speiseröhrenschleimhaut [2]. Die Folgen sind Entzündungsreaktionen und Schmerzen in den jeweiligen Bereichen. Ist die Speiseröhrenschleimhaut entzündet, so kommt es zum Sodbrennen.

Ein weiterer Grund für das Auftreten von Sodbrennen bei einer Chemotherapie kann ein Pilzbefall (Candidose) der Speiseröhre sein [1]. Durch die Chemotherapie werden Zellen, die für die Abwehrfunktion des Körpers verantwortlich sind, geschädigt. Das Abwehrsystem kann nicht effizient arbeiten. Infektionen mit Erregern wie Pilzen sind daher nicht selten eine unerwünschte Nebenwirkung [1]. Die Candidose kann eine Entzündung in der Speiseröhre verursachen oder eine bereits bestehende Entzündung verstärken [1].

Manche Medikamente, die als Chemotherapeutika verwendet werden, können Übelkeit auslösen [3]. Häufiges Erbrechen kann die Folge sein. Die Speiseröhre kommt dann vermehrt in Kontakt mit dem Magensaft. Durch den hohen Säuregehalt ist der Magensaft für die Schleimhaut der Speiseröhre schädlich und führt zu Schmerzen. Übelkeit und Erbrechen können bei Krebspatienetn auch durch psychische Belastungen wie Aufregung oder Angst ausgelöst werden.
Durch die allgemeine körperliche Schwäche, die durch die Krebserkrankung selbst oder deren Therapie hervorgerufen wird, kommt es oft zu Bewegungsmangel. Verstopfung (Obstipation) wird dadurch gefördert und Sodbrennen verstärkt.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Es kann meist nicht eindeutig festgestellt werden, ob die Chemotherapie Auslöser des Reflux ist oder einen bereits bestehenden Reflux verstärkt. Daher ist es ratsam, alle anderen möglichen Ursachen des Sodbrennens möglichst zu reduzieren. Hierzu gehören der Konsum von fettigen oder scharfen Speisen, Schokolade, Kaffee, Alkohol und Zigaretten [1]. Große Speiseportionen sollten vermieden werden. Besser ist es, mehrere kleine Portionen zu sich zu nehmen. Zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen am besten nichts mehr essen [4]. Treten die Beschwerden vor allem im Liegen auf, so kann ein Anheben des Oberkörpers hilfreich sein.

Spezifische Therapien des Sodbrennens bei Chemotherapie erfolgen je nach Ursache. Ein Pilzbefall der Speiseröhre kann durch den Patienten nicht selbst diagnostiziert werden. Stellt ein Arzt diese Diagnose, so wird er im Normalfall ein entsprechendes Medikament verschreiben. Falls eine Chemotherapie zum Einsatz kommt, von der bekannt ist, dass sie vermehrt Übelkeit auslöst, werden bereits im Vorfeld entsprechende Medikament verabreicht [3]. Eine ruhige Umgebung, Stressreduktion und das Vermeiden von unangenehmen Gerüchen sind weitere Maßnahmen, um Übelkeit vorzubeugen. Sollte es trotzdem zu diesem Symptom kommen, so ist es ratsam, den behandelnden Arzt darüber zu informieren, um eine geeignete Therapie zu finden. Aufklärende Gespräche über Symptome und deren Ursachen können das Wohlbefinden der Patienten bereits stärken.

Prinzipiell ist darauf zu achten, eine gute Verdauung und einen regelmäßigen Stuhlgang aufrechtzuerhalten. Gut verdauliche Speisen, eine ausreichende Trinkmenge und Bewegung sind hierfür förderlich.
Treten die Beschwerden trotz Einhalten der genannten Allgemeinmaßnahmen auf, so können übliche Refluxmedikamente zum Einsatz kommen. Diese werden von ärztlicher Seite verschrieben.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Gelegentliches Sodbrennen stellt kein gesundheitliches Risiko dar. Eine dauerhafte Reizung der Speiseröhrenschleimhaut sollte jedoch vermieden werden. Ein Bestehen der Symptomatik trotz Anwendung der oben genannten Allgemeinmaßnahmen sollte immer durch einen Arzt abgeklärt werden. Tritt Sodbrennen in Verbindung mit Schluckbeschwerden, Gewichts- oder Appetitverlust auf, muss nach entsprechenden Ursachen gesucht werden [4]. Weitere Warnhinweise sind Blut im Stuhl, Bluthusten oder Blutbeimengung im Erbrochenen.



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