Ursachen

Sodbrennen durch Grünen Tee

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© PantherMedia / Serhiy Shullye

Die negativen Auswirkungen von Kaffee und schwarzer Tee bei Sodbrennen sind bereits lange bekannt. Doch nun wird diskutiert, ob auch grüner Tee, der allgemein als verträglicher galt, Sodbrennen und Refluxbeschwerden auslöst oder verstärkt [2][4]. Die wissenschaftlichen Meinungen dazu gehen auseinander. Es ist jedoch empfehlenswert die individuelle Toleranzgrenze von grünem Tee selbst zu testen [3].
Sodbrennen kann viele Ursachen haben und tritt häufig als Symptom der Refluxkrankheit auf [1]. Akut zieht diese selten Komplikationen nach sich. Allerdings können sich schwereLangzeitschäden entwickeln, sodass eine adäquate Therapie und regelmäßige Kontrolle von großer Bedeutung sind [1].


Sodbrennen und grüner Tee: Wie hängt das zusammen?

Kürzlich zeigte eine japanische Studie, dass Probanden, die regelmäßig grünen Tee tranken, eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten unter Sodbrennen zu leiden [2]. Experten raten deshalb auf die eigenen Erfahrungen zu vertrauen und den Konsum von grünem Tee danach auszurichten [3].
Verantwortlich für die mutmaßlich sodbrennenauslösende Wirkung des grünen Tees sind bestimmte Inhaltsstoffe, die Methylxanthine [4]. Zu dieser Gruppe zählt auch das Koffein. Grüner Tee enthält dieses in geringen Mengen als Kaffee. Allerdings befinden sich in dem Tee weitere Stoffe aus der Gruppe der Methylxanthine, Theobromin und Theophyllin. Die Wirkung des Koffeins ist diesen drei Inhaltsstoffen sehr ähnlich und entspannt den unteren Schließmuskel der Speiseröhre [4]. Somit wird das Aufsteigen der aggressiven Magensäure in die Speiseröhre erleichtert [4]. Die typischen Symptome des Refluxes, wie Sodbrennen, können die Folge sein.
Ob grüner Tee bei Betroffenen tatsächlich Sodbrennen verursacht, lässt sich durch einen Auslassversuch testen. Positiv ist der Test, wenn beim Vermeiden des Tees die Symptome rückläufig sind und bei erneutem Konsum wieder Beschwerden auftreten [4].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Ist grüner Tee für das Sodbrennen ursächlich, so sollte dieses Genussmittel bestenfalls gemieden werden. Zudem gilt, dass frischer grüner Tee besser verträglich ist als grüner Tee aus der Flasche [4]. Abgefüllter Tee wird meist mit Konservierungsstoffen, wie Ascorbinsäure, haltbar gemacht. Diese säuern den Magensaft weiter an und verstärken die aggressive Wirkung an der Schleimhaut [4].

Getränke, wie stilles Wasser, Kamillentee, Milch und Apfel- oder Karottensaft sind bedeutsam für die Entstehung von Sodbrennen [3]. Bei Pfefferminztee ist jedoch Vorsicht geboten, da dieser ebenfalls Methylxanthine enthält [3]. Leichte Beschwerden können oft durch allgemeine Maßnahmen gelindert werden. Kleine, fettarme Mahlzeiten, Verzicht auf scharfes Essen und Alkohol, sowie eine erhöhte Lagerung des Oberköpers beim Schlafen, können Besserung verschaffen [1].
Tritt das Sodbrennen wiederholt auf, sollte zudem ein Arzt aufgesucht werden, da die Ursache auch in einer Refluxkrankheit (GERD) liegen kann [1]. In diesem Fall kann eine Messung des Säuregehaltes in der Speiseröhre (24h-pH-Metrie) oder eine Magenspiegelung angeordnet werden. Oft wird jedoch lediglich mit der Therapie von Protonenpumpenhemmern (Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol) begonnen [1]. Bei gutem Ansprechen darauf, wird von einer Refluxkrankheit ausgegangen und die Therapie fortgeführt. Ihre Wirkung besteht in einer Reduktion des Säuregehaltes des Magensaftes, sodass dieser die Schleimhaut weniger schädigt.

Wann bestehen ernsthafte medizinische Risiken?

Bei gelegentlichem Sodbrennen bestehen in der Regel keine ernsthaften gesundheitlichen Risiken. Bei wiederholtem Auftreten sollte dennoch ein Arzt aufgesucht werden. Von Bedeutung ist die Unterscheidung zwischen gelegentlichem Sodbrennen und einer Refluxkrankheit (GERD), welche mit einer Entzündung der Speiseröhre (Refluxösophagitis) einhergeht.

Wenn dem Sodbrennen eine Refluxkrankheit zugrunde liegt, sollte diese regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden, da teilweise schwerwiegende Langzeitfolgen auftreten können. Dazu zählen vor allem Geschwüre der Speiseröhre mit Blutungen und Veränderungen der Schleimhaut, die ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs tragen [1].



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