Ursachen
Sodbrennen durch Joggen
Sodbrennen kommt bei sportlichen Aktivitäten häufig vor und somit auch beim Joggen. In vielen Fällen entstehen Beschwerden, wie saures Aufstoßen, brennende Schmerzen und Kratzen im Hals, unmittelbar nach dem Trainingsbeginn. Ursächlich ist Magensäure, welche in die Speiseröhre gelangt. Es ist allerdings ebenfalls möglich, dass die Symptome erst nach Beendigung des Laufens auftreten [1]. Gelegentliches Sodbrennen beim Joggen stellt normalerweise kein wesentliches gesundheitliches Risiko dar. Sollte es hingegen außerhalb von Trainingszeiten zu Sodbrennen kommen oder wiederkehrend auftreten, kann sich eine chronische Refluxerkrankung entwickeln.
Sodbrennen und Joggen: Wie hängt das zusammen?
Sodbrennen beim Joggen kann durch verbliebene Nahrung im Magenverursacht werden. Insbesondere fettreiche und gehaltvolle Mahlzeiten besitzen eine lange Verdauungszeit, bei der viel Magensäure produziert wird. Durch die Bewegung beim Laufen kann diese schließlich in die Speiseröhre gelangen und Sodbrennen verursachen. Auch zuckerhaltige oder magenreizende Getränke (z.B. Kaffee) können die Säureproduktion anregen, vor allem wenn diese direkt vor Trainingsbeginn konsumiert werden [2].
Der Rücklauf von Magensäure in die Speiseröhre kann allerdings ebenfalls durch biochemische Mechanismen während des Sports ausgelöst werden. Die genauen Zusammenhänge sind jedoch weitestgehend unbekannt. Als tragender Faktor wird hier das vaskuläre intestinale Peptid (VIP) vermutet. Dieses nimmt Einfluss auf den unteren Schließmuskel am Übergang von Speiseröhre und Magen. Schließt der Muskel nicht ausreichend, kann es zum Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kommen und damit zu Sodbrennen. Außerdem regt das Peptid zusätzlich die Bildung von Magensäure an.
Allerdings wiedersprechen sich die Messungen in den entsprechenden Studien hinsichtlich, ob das Peptid bei sportlicher Belastung tatsächlich vermehrt gebildet wird oder nicht.
Dennoch spielt anscheinend die Intensität des Trainings eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Sodbrennen. Je höher die körperliche Belastung, desto häufiger trat bei den Probanden Sodbrennen auf. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher durch Versuche mit gesunden Sportlern unter Belastung und in Ruhe [2].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
In vielen Fällen kann durch einfache Maßnahmen dem Sodbrennen vorgebeugt werden. Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Trainingsbeginn sollten mindestens 3 Stunden vergehen. Auch empfiehlt es sich, auf fettreiche Mahlzeiten zu verzichten und stattdessen kleinere und leicht verdauliche Mahlzeiten einzuplanen. Genügend Flüssigkeitszufuhr vor dem Sport ist zwar wichtig, statt zuckerhaltiger Getränke sollte jedoch auf Wasser zurückgegriffen werden. In einigen Fällen kann zudem die Verminderung der Trainingsintensität das Auftreten von Sodbrennen verringern [3].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Wenn die oben genannten Maßnahmen keine Besserung bewirken oder die Häufigkeit der Beschwerden zunimmt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann die Ursache des Sodbrennens diagnostizieren und eine zielgerichtete Behandlung, z.B. mit säurehemmenden Medikamenten, einleiten. Die Entstehung von Sodbrennen beim Joggen hängt in großem Maße von der Funktion des unteren Schließmuskels in der Speiseröhre ab. Daher gibt es viele weitere Ursachen, welche den Muskel beeinträchtigt und somit zu Sodbrennen führen können.
Bei regelmäßigem Sodbrennen besteht zudem das Risiko der Entwicklung einer chronischen Refluxerkrankung. Diese kann schließlich zu strukturellen Schäden in Magen und Speiseröhre führen [3]. Insbesondere deshalb sollte bei wiederkehrendem Sodbrennen die Ursache dessen ärztlich erörtert werden.
Quellenangaben
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Ella Lachtermann, Klaus Jung: Sport und gastrointestinales System: Einfluß und Wechselwirkungen http://www.aerzteblatt.de/arch...
13.12.2015 -
Christine Graf: Lehrbuch Sportmedizin, Deutscher Ärzte-Verlag 2001, S.549
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Gerd Herold: Innere Medizin 2015, S. 434-437
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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