Ursachen

Sodbrennen durch Laktoseintoleranz

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Zwischen 10 und 20 % aller Deutschen vertragen keinen Milchzucker (Laktose). Man spricht dann von einer Laktoseintoleranz. Neben Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall kann eine solche Unerträglichkeit auch Sodbrennen verursachen [1]. Dieses bezeichnet einen unangenehm brennenden Schmerz hinter dem Brustbein, der bis in den Oberbauch ausstrahlen kann. Wer häufig darunter leidet, sollte darauf achten, ob die Beschwerden vor allem nach dem Genuss milchzuckerhaltiger Nahrungsmittel auftreten. Wird das durch die Laktoseintoleranz verursachte Sodbrennen nicht behandelt, kann es zu Schäden und krankhaften Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut kommen [3].


Sodbrennen und Laktoseintoleranz: Wie hängt das zusammen?

Die meisten Milchprodukte enthalten Laktose (Milchzucker). Bei gesunden Menschen wird Laktose bereits im Magen durch ein Enzym namens Laktase in ihre Bestandteile Glukose und Galaktose aufgespalten. Diese werden dann im Darm weiterverdaut. Ist dieses Enzym allerdings nur mangelhaft vorhanden oder fehlt es vollständig, gelangt der ungespaltene Milchzucker in den Dünndarm (Laktosemalabsorbtion) und beginnt dort zu gären. Dabei entstehen Milchsäure und die Gase Methan und Wasserstoff. Diese fehlerhafte Verstoffwechselung der Laktose verursacht üblicherweise vor allem Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Bei einigen Patienten kann es allerdings auch zu Übelkeit, Erbrechen oder Sodbrennen kommen [1]. Das hängt mit der Ursache der Laktoseintoleranz zusammen. Man unterscheidet zwischen einer primären und einer sekundären Unverträglichkeit. Bei einer primären Unverträglichkeit liegt ein angeborener Laktasemangel vor. Diese Erkrankung verursacht in der Regel hauptsächlich Darmbeschwerden. Sie wird durch eine laktosearme Ernährung und die zusätzliche Einnahme von Laktase behandelt. Leidet der Patient allerdings an einer sekundären Unverträglichkeit, wird der Laktasemangel durch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie zum Beispiel eine Magenschleimhautentzündung (chronische Gastritis), verursacht [1][2]. Einige dieser Erkrankungen können zu einer gesteigerten Produktion von Magensäure führen, die dann in die Speiseröhre aufsteigt und dort das unangenehme Brennen verursacht [3]. Sodbrennen bei Laktoseintoleranz tritt vor allem bei einer erworbenen und nur selten bei einer angeborenen Unverträglichkeit auf [1][2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Eine angeborene Laktoseintoleranz ist nicht heilbar. Die Betroffenen können das fehlende Enzym in Form von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten einnehmen. Darüber hinaus sollten sie auf eine laktosearme Ernährung achten. Milchzucker ist in den meisten Milchprodukten enthalten. Er kommt aber auch in Süßigkeiten und anderen Nahrungsmittel vor, die Milchpulver zu ihren Inhaltsstoffen zählen. Die Einhaltung dieser strengen Diät sollte auch zur Linderung des Sodbrennens führen [1][2]. Des Weiteren kann ein Säurereflux mithilfe von Säureblockern behandelt werden. Auch der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und besonders zucker- oder fetthaltige Speisen kann das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre verhindern [3].

Eine erworbene Laktoseintoleranz dagegen kann je nach Ursache medikamentös behandelt werden. Während der Genesungsphase empfiehlt es sich, strikt auf Milchprodukte zu verzichten. Sobald die meist entzündliche Grunderkrankung abgeheilt ist, können nach und nach zunächst kleinere, dann immer größere Mengen Milchzucker in den Speiseplan aufgenommen werden [1].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Wenn über einen längeren Zeitraum hinweg mindestens zweimal die Woche Refluxsymptome auftreten, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD). Sind die Speiseröhrenschleimhäute ständig dem schädigenden Einfluss der Magensäure ausgesetzt, kann es zu Entzündungen, Zellveränderungen und im schlimmsten Fall sogar zu einer bösartigen Krebserkrankung (Speiseröhrenkarzinom) kommen. Deshalb sollte bei immer wiederkehrendem Sodbrennen unbedingt ein Arzt konsultiert werden, auch wenn es sich um das Symptom einer Laktoseintoleranz handelt [3].



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