Ursachen
Sodbrennen durch Rückenschmerzen
Sodbrennen und Rückenschmerzen scheinen auf den ersten Blick zwei unterschiedliche Beschwerdebilder darzustellen, die zwar gleichzeitig auftreten können, aber nicht miteinander zusammenhängen. Tatsächlich gibt es Hinweise, dass verschiedene Arten von Rückenschmerzen zum Auftreten oder zur Verschlimmerung von Sodbrennen führen können. Exemplarisch werden hier drei Beispiele aufgezeigt. So können durch Verformungen oder Verspannungen der Wirbelsäule Fehlhaltungen entstehen, die neben Rückenschmerzen auch Sodbrennen verursachen können [1]. Außerdem gibt es Anzeichen für einen Zusammenhang mit dem Krankheitsbild der Osteoporose [2][3]. Schließlich können chronische Rückenschmerzen zu Stress und psychischer Belastung führen, die ebenfalls einen Risikofaktor für Sodbrennen darstellen [4].
Rückenschmerzen und Sodbrennen: Wie hängt das zusammen?
Rückenschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist die Verkrümmung oder Verdrehung der Wirbelsäule. Dies kann beispielsweise auf knöchernem Fehlwuchs basieren, aber auch auf muskulären Verspannungen, welche die Wirbelsäule in eine unnatürliche Form ziehen. Neben den daraus resultierenden Rückenschmerzen kann es dabei zu Sodbrennen kommen [1][4]. Da viele Fehlstellungen der Wirbelsäule mit einer Krümmung nach vorne (Kyphose) einhergehen, wird der Magen-Darm-Trakt eingeengt und zusammengepresst. Vergleichbar ist dies mit langandauerndem vornübergebeugtem Sitzen. Es wird davon ausgegangen, dass ein auf den Magen ausgeübter Druck das Risiko für das Auftreten von Sodbrennen stark erhöht [5].
Eine weitere Ursache für Rückenschmerzen, die gerade bei älteren Frauen häufiger auftritt, ist Osteoporose. Hier kann es ebenfalls zu Fehlhaltungen und Verspannungen kommen, die mit Sodbrennen in Verbindung stehen können. Außerdem können einige Medikamente, die bei bestehender Osteoporose häufig eingenommen werden, ebenfalls Sodbrennen begünstigen [2][3]. Hierzu zählen beispielsweise entzündungshemmende Medikamente [5].
Andauernder, chronischer Rückenschmerz setzt den Körper unter Stress und kann zu einer starken psychischen Belastung führen. Diese Faktoren können das Empfinden von Sodbrennen steigern oder überhaupt erst bewusst machen. Das Auftreten von Beschwerden in Zusammenhang mit psychosozialen Faktoren wird als „funktionelles Sodbrennen“ bezeichnet [4][6]. Dabei wird die Schmerzschwelle, ab welcher der Rückfluss von saurem Mageninhalt (Reflux) als unangenehm empfunden wird, herabgesetzt.
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Bestehende Rückenschmerzen sollten als eigenes Beschwerdebild von einem Arzt abgeklärt werden. Die Beschwerden durch Sodbrennen können durch allgemeine Maßnahmen gelindert werden. Gerade wenn die Ursache in einer Fehlhaltung durch Rückenschmerzen liegt, sollten zusätzliche Faktoren vermieden werden, die den Druck auf den Magen erhöhen. Hierzu zählen etwa zu enge Kleidung oder Gürtel, langes unbequemes Sitzen oder sehr ausgedehnte Mahlzeiten [5]. Wird ein Zusammenhang mit eingenommenen Medikamenten vermutet, sollte dies mit dem betreuenden Arzt besprochen werden, da es eventuell Alternativen gibt.
Wenn der Verdacht besteht, dass psychische Belastungen das Empfinden des Sodbrennens verstärken, können Stressabbau und Entspannungsverfahren helfen [3]. Diese Verfahren – auch in Kombination mit Physiotherapie oder medizinisch betreutem Sport – können positiv auf die Rückenschmerzen und das Sodbrennen wirken. Allerdings sollten auch Belastungen aus dem privaten oder beruflichen Bereich nicht ignoriert werden. Hier könnte ein darauf spezialisierter Arzt hinzugezogen werden.
Wann bestehen ersthafte gesundheitliche Risiken?
Neu aufgetretene Rückenschmerzen sollten bei längerem Anhalten grundsätzlich von einem Arzt abgeklärt werden. Ebenso sollte bei chronischen Rückenschmerzen eine gute medizinische Betreuung angestrebt werden. Gerade die typischerweise bei Rückenschmerzen verordneten entzündungshemmenden Medikamente (NSAR) können Sodbrennen begünstigen. Bei entsprechenden Beschwerden sollte das Medikamentenkonzept also nochmals mit einem Arzt besprochen werden.
Quellenangaben
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J. H. Yang, N. S. Kasat, S. W. Suh, S. Y. Kim, „Improvement in reflux gastroesophagitis in a patient with spinal muscular atrophy after surgical correction of kyphoscoliosis: a case report“, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21971878, 3.12.2015
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Y. Yamane, T. Yamaguchi, M. Tsumori, M. Yamauchi, S. Yano, M. Yamamoto, C. Honda, Y. Kinoshita, T. Sugimoto, „Elcatonin is effective for lower back pain and the symptoms of gastroesophageal reflux disease in elderly osteoporotic patients with kyphosis“, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21199237, 3.12.2015
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T. Yoshioka, N. Okimoto, K. Okamoto, A. Sakai, „A comparative study of the effects of daily minodronate and weekly alendronate on upper gastrointestinal symptoms, bone resorption, and back pain in postmenopausal osteoporosis patients“, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23076293, 3.12.2015
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C. Pehl, W. Schepp: „Wie entsteht Sodbrennen? Pathomechanismen und Einflussfaktoren“, Dtsch Ärztebl 99/2002, S. A 2941–2946.
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W. F. Caspary, J. Mössner, J. Stein: Therapie gastroenterologischer Krankheiten. Springer Verlag, 2005, S. 6, S. 5.
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R. E. Clouse, J. E. Richter, R. C. Heading, J. Janssens, J. A. Wilson: „Functional esophageal disorders“. Gut 45 (Suppl II)/1999, S. II31–II36.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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