Ursachen
Sodbrennen durch Schwarzen Tee
Seit einer Weile beschäftigt sich die Forschung damit, ob schwarzer Tee Sodbrennen auslösen kann oder nicht. Neueste Studien konnten belegen, dass schwarzer Tee zu Sodbrennen führen kann. Das einmalige Auftreten von Sodbrennen stellt an sich keine Gefahr für die Gesundheit dar. Das Genießen von schwarzem Tee kann aber individuell eine bestehende Refluxkrankheit verstärken. Im Rahmen der Refluxkrankheit können ernste Komplikationen wie eine Speiseröhrenentzündung, Blutungen, Verengungen oder bösartige Tumoren auftreten [1][2].
Sodbrennen durch schwarzen Tee: Wie hängt das zusammen?
Durch Rollen, Welken, Fermentieren und Trocknen entsteht aus den jungen Trieben der Teepflanze Camellia sinensis der schwarze Tee. Nach der Zubereitung enthält der Tee folgende Substanzklassen: Methylxanthine (Koffein, Theophyllin, Adenin), Gerbstoffe, Flavonoide (Tannine) und Polyphenole. Ferner finden sich Spuren von Mineralien (Eisen, Kalzium, Kalium und Fluor), Vitamine (Vitamin B1 und B2 sowie Pantothensäure) sowie ätherische Öle. Schwarzer Tee enthält – wie auch Kaffee – Koffein, das jedoch in geringer Konzentration vorliegt und langsamer vom Körper aufgenommen wird. Das Koffein des Tees ist nämlich an die Gerbstoffe gebunden (früherer Name: Tein), die im Dünndarm gelöst werden und erst dort das Koffein dem Körper zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund ist das enthaltene Koffein bedeutend magenschonender als das im Kaffee enthaltene freie Koffein. Flavonoide gehören zur Gruppe der Antioxidantien und haben eine umfangreiche schützende Wirkung auf den Körper. Gleiches wird auch den enthaltenen Polyphenolen nachgesagt [4][5].
Die natürlichen und gesunden Stoffe im Schwarztee sind gewöhnlich nicht die Ursache für das Sodbrennen. Heutzutage werden jedoch oftmals zur Produktion der Teepflanzen Pflanzenschutzmittel (Pestizide und Herbizide) eingesetzt [3].Ende 2008 konnte ÖKOTEST in fast allen untersuchten Teeproben von grünem und schwarzem Tee Rückstände von Pestiziden nachweisen. Als weitere Ursachen sehen manche Autoren die starke Monokultur der Pflanzen und die erhöhte Belastung mit gesundheitlich bedenklichen Schwermetallen [4].
Wenn der Tee falsch zubereitet wird, kann er sehr bitter werden. Der bittere Geschmack ist ein evolutionäres Alarmsignal für den Körper, dass eine schädliche Substanz zugeführt wird. Dies kann auch zu Reaktionen wie Sodbrennen führen [4].
Zwar bringen neuere Studien den Schwarzteegenuss mit dem Auftreten eines sauren Refluxes in Verbindung, der genaue Zusammenhang ist bisher aber noch nicht geklärt [1].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Mit einigen Zubereitungstipps kann verhindert werden, dass der Schwarztee zu bitter wird. Wenn der Tee eine anregende Wirkung entfalten soll, muss er zwei bis drei Minuten ziehen. Eine eher beruhigende Wirkung entfaltet sich nach einer Ziehdauer von fünf Minuten; danach kann der Tee schnell bitter werden. Es ist zu beachten, dass die Ziehzeiten bei verschiedenen Herstellern variieren können.
Des Weiteren sollte der Tee trocken, kühl und gut verschlossen gelagert werden. Wenn der Tee älter als zwei Jahre ist, gilt er als überlagert. Leider können die zur Produktion eingesetzten Pflanzenschutzmittel nicht genau nachvollzogen werden. Dennoch können ökologische Gütesiegel einen Hinweis auf eine natürliche Produktion liefern.
Wenn der Schwarztee mit Milch oder Sahne getrunken wird, sollten fettreduzierte Milchprodukte verwendet werden, da sie magenschonender sind.
Um dem Sodbrennen vorzubeugen, können auch während des Teegenusses Hausmittel gegen Sodbrennen, wie Weißbrot, Walnüsse oder reife Bananen, verzehrt werden [1][4].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Das einmalige Auftreten von Sodbrennen nach dem Genuss von Schwarztee ist für die Gesundheit weitestgehend unbedenklich. Wenn regelmäßig nach dem Teekonsum Sodbrennen auftritt, kann eine Refluxkrankheit der Grund sein. Diese äußert sich durch Schmerzen hinter dem Brustbein, Schluckbeschwerden, Druckgefühl in der Magengegend, Heiserkeit und Husten. Als Spätfolgen können eine Speiseröhrenentzündung, Blutungen, Verengungen und bösartige Tumoren entstehen. Bei regelmäßigem Reflux sollte ein Arzt zurate gezogen werden [1].
Quellenangaben
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G. Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 434–435.
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J. Du et al.: “Risk factors for gastroesophageal reflux disease, reflux esophagitis and non-erosive reflux disease among Chinese patients undergoing upper gastrointestinal endoscopic examination”, World J Gastroenterol, 13/2007, S. 6009–6015.
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L. K. Hazarika, M. Bhuyan, B. N. Hazarika: “Insect pests of tea and their management”, Annu Rev Entomol, 54/2009, S. 267–284.
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„Schwarzer Tee“, https://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/essen-trinken-ernaehrung-schwarzer-tee-8397.php, 14.12.2015
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M. Lorenz, „Grüner und Schwarzer Tee besitzen vergleichbare Wirkungen auf das kardiovaskuläre System – die Rolle individueller Tee-Substanzen“, http://www.teeverband.de/wissenschaft/wit_texte_pdf/WIT_0912_lorenz.pdf, 14.12.2015
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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