Ursachen
Sodbrennen durch Magenkrebs?
Sodbrennen betrifft ungefähr jeden Fünften in industrialisierten Ländern wie Deutschland. Das unangenehme Druckgefühl hinter dem Brustbein kann verschiedene Ursachen haben. Oftmals tritt es einfach so auf, ohne dass eine schwerwiegende Erkrankung zugrunde liegt [1]. In sehr seltenen Fällen kann jedoch ein Krebsgeschwür im Magen der Auslöser sein. Pro Jahr erhalten etwa 9000 Männer und etwa 6000 Frauen in Deutschland die Diagnose Magenkrebs. Diese Krankheit kommt überwiegend bei Menschen über dem sechszigsten bis siebzigsten Lebensjahr vor. Die Prognose hängt in den meisten Fällen von einer frühzeitigen Erkennung ab. Erste mögliche Anzeichen ernst zu nehmen, kann entscheidend sein [2][3]. Dieser Artikel erklärt die Zusammenhänge und informiert über die Symptome sowie die Diagnose von Sodbrennen und Magenkrebs.
Wie hängen Sodbrennen und Magenkrebs zusammen?
Sodbrennen, also ein Druck oder Brennen hinter dem Brustbein, ist das Leitsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Häufig kommen auch ein Völlegefühl und Appetitlosigkeit dazu. Die Beschwerden entstehen durch krankhaft aufsteigende Magensäure, welche die empfindliche Speiseröhre angreift. Die anatomische Grundlage für das Zurückfließen des sauren Magensaftes ist eine Schwäche des Schließmuskels zwischen dem Magen und der Speiseröhre. Seltener ist direkt ein Magenleiden der Auslöser für Sodbrennen [1]. Bei Magenkrebs kann es wie auch bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit zu einem Völlegefühl, Appetitlosigkeit und brennenden oder drückenden Schmerzen im Oberbauch kommen [2][3]. Die Beschwerdebilder ähneln sich also. Eine direkte ursächliche Verbindung besteht ansonsten aber in der Regel nicht zwischen Sodbrennen und Magenkrebs [3].
Häufige Symptome bei Magenkrebs
Neben Schmerzen wie bei Sodbrennen, einem Völlegefühl und Appetitlosigkeit kommen überwiegend unspezifische Symptome vor. Das heißt, die Beschwerden sind nicht eindeutig hinweisend auf Magenkrebs, da sie auch bei anderen Erkrankungen vorkommen. Zu den häufigen Problemen bei Magenkrebs gehören Übelkeit, Erbrechen, Schluckbeschwerden, Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Farbveränderungen des Stuhls. Mitunter verursacht Magenkrebs besonders zu Beginn der Krebsentwicklung überhaupt keine Beschwerden. Speziell ältere Personen mit den genannten Symptomen sollten frühzeitig Kontrolluntersuchungen vornehmen lassen, um die Erkrankung möglicherweise noch in einem milden Stadium mit besseren Heilungschancen zu entdecken [2][3].
Wie wird Magenkrebs diagnostiziert?
Neben den unsicheren Beschwerden, die auf ein Krebsgeschwür im Magen hinweisen können, ist die Magenspiegelung von großer Wichtigkeit. Bei der Spiegelung des oberen Verdauungskanals bis zum Magen oder dem anschließenden Zwölffingerdarm wird ein dünner Plastikschlauch mit Kameraobjektiv an der Spitze über den Mund eingeführt. Der Patient befindet sich im Allgemeinen in Linksseitenlage und erhält vorab leichte Beruhigungsmittel. Der Eingriff wird so in einem kurzen Dämmerschlaf als wenig bis überhaupt nicht unangenehm in Erinnerung behalten. Die Kamera liefert hochauflösende Farbbilder vom Magen und kann helfen, ein Geschwür optisch ausfindig zu machen. Über kleine Greifwerkzeuge können im Rahmen der Magenspiegelung auch Gewebeproben entnommen werden. Die mikroskopische Untersuchung des gewonnenen Materials in einem Speziallabor kann bereits innerhalb weniger Tage die Diagnose Magenkrebs mit großer Genauigkeit ausschließen oder gegebenenfalls sichern [2][3].
Vorsorge
Eine allgemeine Krebsvorsorgeuntersuchung für Magenkrebs hat sich in Deutschland bislang nicht durchgesetzt. Risikopatienten, zum Beispiel mit familiären Häufungen von Magenkrebs, können in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt aber individuelle Untersuchungen zur Vorsorge vereinbaren. Bei verdächtigen Befunden in einer Magenspiegelung ohne bereits eingetretene Entartung des Gewebes zu einem Krebsgeschwür sind möglicherweise regelmäßige Folgeuntersuchungen sinnvoll. So können erste entartete Zellen frühestmöglich entdeckt und behandelt werden. Am effektivsten ist jedoch die Vermeidung von Risikofaktoren, die mit der Entstehung von Magenkrebs in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören Alkoholkonsum und Rauchen sowie viel rotes Fleisch und stark gesalzene Lebensmittel [2]. Diese Lebensmittel zu meiden, kann insbesondere auch Sodbrennen vorbeugen [1].
Die gemachten Angaben sind gewissenhaft recherchiert. Sie können jedoch den Rat eines Arztes nicht ersetzen.
Quellenangaben
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2016, S. 434 ff.
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Deutsches Krebsforschungszentrum: "Magenkrebs", https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/magenkrebs/, 12.04.2016
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Werner Böcker: Pathologie. Urban und Fischer Verlag, 2008, S. 708 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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