Ursachen
Sodbrennen durch Schilddrüse?
In seltenen Fällen kann Sodbrennen in Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunter- oder ‑überfunktion auftreten. Neben vielen anderen Effekten haben die von der Schilddrüse produzierten Hormone einen Einfluss auf die Beweglichkeit der Speiseröhre [1]. Als Folge einer gestörten Schilddrüsenfunktion sind Beschwerden wie Schluckstörungen, ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein oder ein saures Aufstoßen möglich. Im Folgenden wird näher auf das Zusammenspiel zwischen Schilddrüsenhormonen und Sodbrennen eingegangen.
Sodbrennen und Schilddrüse: Wie hängt das zusammen?
Eine Schilddrüsenstörung kann in Form einer Über- oder Unterfunktion vorliegen. Produziert die Schilddrüse zu wenige Hormone, liegt eine Unterfunktion vor (Hypothyreose). Gibt sie dagegen eine zu hohe Hormonmenge ab, handelt es sich um eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) [2].
Der Mechanismus der Entstehung von Sodbrennen bei Schilddrüsenhormonstörungen ist nicht genau bekannt. Es konnte allerdings festgestellt werden, dass sowohl bei Hyper- als auch bei Hypothyreose die Beweglichkeit der Speiseröhre und der Verschluss des unteren Speiseröhrenschließmuskels eingeschränkt sind [3]. Bei der Schilddrüsenüberfunktion kontrahiert die Muskulatur verstärkt. Dies führt zu Schluckbeschwerden. Eine eingeschränkte Kontraktion der Muskelzellen zeigt sich bei einer Hypothyreose. Auch der Verschlussdruck des unteren Speiseröhrenschließmuskels ist hierbei vermindert. Es kommt zu einem Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre [3]. Die Schilddrüsenhormone nehmen nicht nur Einfluss auf die Muskelzellen, sondern auch auf Nervenzellen. Eine Schilddrüsenunterfunktion führt zu einer verminderten Erregbarkeit von Nerven. Die Nervenüberleitung spielt aber beim Schluckvorgang eine wichtige Rolle. Somit kann es bei Hypothyreose ebenfalls zu Schluckstörungen kommen [4].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Bei Sodbrennen können verschiedene allgemeine Maßnahmen zum Einsatz kommen. Bei der Ernährung sollte auf stark fetthaltige Speisen verzichtet werden. Kleine Mahlzeiten und der Verzicht auf spätes Essen sind ebenfalls hilfreich. Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und Süßigkeiten sollten vermieden werden. Des Weiteren kann das Tragen weiter Kleidung die Beschwerden vermindern. Das Schlafen mit erhöhtem Kopf vermindert den Rückfluss saurer Magensäure in die Speiseröhre und lindert somit das Sodbrennen [5].
Wird ein Zusammenhang zwischen einer Schilddrüsenfunktionsstörung und Sodbrennen vermutet, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eine Funktionsstörung mithilfe einer Blutuntersuchung feststellen und bei Bedarf entsprechende Medikamente verschreiben. Wird die normale Schilddrüsenhormon-Konzentration wiederhergestellt, bessert sich wahrscheinlich die Beweglichkeit der Speiseröhrenmuskulatur und damit das Sodbrennen [1].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Bei häufigen und starken Beschwerden durch Sodbrennen kann es zu Veränderungen der Speiseröhre kommen. Der Aufstieg von Magensäure kann an der Schleimhaut Blutungen und Entzündungen auslösen. In einigen Fällen ist die Veränderung der Schleimhaut so stark, dass sich daraus Krebs entwickeln kann [6].
Quellenangaben
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M. J. Seibel: Schilddrüse 1999. De Gruyter, 2000, S. 242.
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I care Krankheitslehre. Georg Thieme Verlag, 2015, S. 588–589.
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U. R. Fölsch, K. Kochsiek, R. F. Schmidt: Pathophysiologie. Springer, 2000, S. 264.
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R. Siewert, A. L. Blum, F. Waldeck: Funktionsstörungen der Speiseröhre. Springer, 1976, S. 307.
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G. Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2015, 436–437.
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„Volkskrankheit Sodbrennen“, http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_1611_volkskrankheit-sodbrennen-.html, 11.12.2015
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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