Ursachen

Sodbrennen durch Schüssler Salze?

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© PantherMedia / Anna Leopolder

Schüßler-Salze sind auch unter dem Namen „Biochemie“ oder „Mineralsalztherapie nach Dr. Schüßler“ bekannt. Sie enthalten als Wirkstoff Mineralstoffe, die im Körper bereits vorhanden sind und dort wichtige Aufgaben übernehmen [1]. Dr. Schüßler entwickelte 12 unterschiedliche Mineralsalze, deren Herstellung nach den Prinzipien der Homöopathie erfolgt (s. u) [1]. Dies bedeutet, dass die Salze in stark verdünnter Form eingenommen werden und somit in der Regel frei von Nebenwirkungen sind [2]. Das Salz „Nr. 9“ (Natrium phosphoricum) ist jedoch dafür bekannt, dass es Sodbrennen auslösen kann [2]. Warum dies der Fall ist, wird im folgenden Artikel näher erläutert.


Sodbrennen und Schüßler-Salze: Wie hängt das zusammen?

In der Homöopathie gilt das Grundprinzip: „Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“ („Similia similibus curentus“). Dieses Prinzip besagt, dass ein Mittel, das unverdünnt eine bestimmte Krankheit auslösen kann, in stark verdünnter Form („potenziert“) diese oder ähnliche Krankheiten heilen kann [3]. Dieses Verfahren basiert auf Beobachtung und weniger auf naturwissenschaftlichen Studien [3].

Eine bekannte Nebenwirkung aller homöopathischen Mittel ist die sogenannte „Erstverschlimmerung“ der bestehenden Symptome [4]. Eine kurz anhaltende Verschlimmerung direkt nach Beginn der Therapie wird sogar als positiv gewertet [4].
Das Schüßler-Salz Nr. 9 wird unter anderem für „Entsäuerungskuren“ und Behandlungen der Magenschleimhaut angewendet. Es soll in den Säurehaushalt des Körpers eingreifen, indem es Säure abpuffert (weniger sauer macht) [1]. Sodbrennen entsteht durch einen gastroösophagealen Reflux, das heißt ein Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Je „saurer“ der Saft, desto „aggressiver“ wirkt er sich auf die Schleimhaut der Speiseröhre aus. Wegen seiner puffernden Wirkung auf die aggressive Wirkung wird das Salz Nr. 9 daher zur Behandlung von Sodbrennen eingesetzt [5]. Im Sinne der „Erstverschlimmerung“ kann es somit Sodbrennen verursachen.

Wird das Salz zur „Entsäuerung“ des Körpers genutzt, ist es Ziel, die überschüssige Säure im Körper loszuwerden. Dies erfolgt, indem der Organismus vermehrt Säure in den Magen schleust, um sie so über den Verdauungstrakt auszuscheiden [2]. Folglich entsteht eine vorübergehende Übersäuerung im Magen, die zu Sodbrennen führen kann. Das Sodbrennen entsteht jedoch nur, so lange ein Säureüberschuss im Körper besteht [2].

Es sei erwähnt, dass Schüßler-Salze neben den Mineralstoffen verschiedene Bestandteile wie Laktose und Weizenmehl enthalten. Falls eine Laktose-Intoleranz oder eine Gluten-Allergie besteht, kann es unter anderem zu Begleiterscheinungen wie Magen-Darm-Beschwerden kommen, die mit Sodbrennen einhergehen können [6].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Da es sich meist um eine vorübergehende Reaktion auf das Schüßler-Salz handelt, sollte das Sodbrennen nach wenigen Tagen (auch ohne Absetzen des Salzes) von selbst abklingen. Ist dies nicht der Fall, ist die Einnahme des Salzes zu beenden. Bestehen die Beschwerden nach Beendigung der Einnahme weiterhin, ist das Schüßlersalz wahrscheinlich nicht die eigentliche Ursache. Allgemeinmaßnahmen wie der Verzicht auf Kaffee, Alkohol, Nikotin, scharfe und fettige Speisen können helfen, die Symptome zu lindern [6]. Das Tragen weiter, bequemer Kleidung um den Bauchraum und der Verzicht auf Mahlzeiten kurz vor dem Hinlegen sind weitere Maßnahmen die sich positiv auf die Beschwerden auswirken können [6]. Besteht Übergewicht, ist eine Gewichtsreduktion empfehlenswert [6]. Dies vermindert den Druck auf den Magen.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Sodbrennen, ausgelöst durch Schüßler-Salze, stellt in der Regel kein ernsthaftes gesundheitliches Risiko dar. Sollten die Beschwerden jedoch auch nach Absetzten des Salzes weiter bestehen und sprechen sie nicht auf oben genannte Allgemeinmaßnahmen an, so ist dies von ärztlicher Seite abzuklären. Ein langes Bestehen von Reflux kann die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen und zu Entzündungen (Ösophagitis) bis hin zu Zellveränderungen führen [6].



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